Mechernich, Lessenich: Sie sind bunt, sie sind fröhlich und sie fallen auf: Andrea Rhiem bemalt Jeans mit Textilfarben und kreiert damit ganz neue Kleidungsstücke für die Träger. Farbe und Pinsel gehören schon lange zu ihrem Leben, doch erst durch die Idee einer Freundin kam sie vor rund acht Jahren darauf, Jeanshosen, -röcke und -jacken zu bemalen. Inzwischen hat sie einen weiten Kundenkreis, denn nicht nur Freunde lassen sich von der Wahl-Lessenicherin die Lieblingsjeans umgestalten. Zur Zeit sind es überwiegend Karnevalsmotive, die die 42-Jährige auf den Stoff bannt, doch sie nimmt sich auch ungewöhnlichen Kundenwünschen an: Ein Kunde habe mal eine ausgeflippte Kochhose haben wollen, erzählt Rhiem, denn er habe bei einer Kochsendung mitgemacht. Und dafür sollte es eine originelle Hose sein. Nun war die Kreativität der Malerin gefragt und sie konnte sich so richtig austoben. Es landeten die verschiedensten Gemüsesorten und Kochutensilien auf der Jeans-Hose.
Diese ausgefallenen Ideen mag Andrea Rhiem besonders, denn dabei kann sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Zuvor bespricht sie sich intensiv mit ihren Kunden. Welche Motive sollen es sein; gibt es Farben, die auf keinen Fall vorkommen sollten? Eine Zeichnung gibt es vorher allerdings nicht, das Kunstwerk entsteht beim Malen. Die Menschen müssen der Malerin vertrauen, doch das hat bisher immer gut funktioniert.Dann legt Andrea Rhiem los: Zuerst werden die Motive aufgetragen, danach folgt der Hintergrund. Die Farben versiegeln quasi den Stoff und nach der Trocknungsphase kann die bemalte Jeanshose ganz normal gewaschen werden. Am liebsten sind ihr die Hosen, die schon länger getragen sind, „da werden die Farben besser.“
Etwas Selbstbewusstsein muss man schon mitbringen, wenn jemand außerhalb der Karnevalszeit mit einer bunt bemalten Hosen herumläuft, denn die Trägerinnen und Träger müssen sich darauf gefasst machen, angesprochen zu werden. Ja, auch Träger. In der Mehrzahl sind es zwar Frauen, die sich von Andrea Rhiem ihre Wunschmotive malen lassen, doch so mancher Mann möchte sich ebenfalls mit einem individuellen Beinkleid schmücken. Allerdings meist dann doch zur Karnevalszeit oder anderen großen Anlässen wie zum Beispiel dem Oktoberfest. Hier hat sich bei der Motivwahl in den letzten Jahren viel getan. Früher seien es meist große und klassische Motive wie Biergläser und ähnliches gewesen, meint Andrea Rhiem, doch mittlerweile trügen die Männer auch schon Jeans mit Figuren aus dem Hänneschen-Theater.
Bisher konnte sie alle Ideen ihrer Kunden umsetzen, kein Motiv war zu ausgefallen oder schwierig. Eine FC-Hose mit Südkurve und Dom gehörte schon dazu, eine Disco-Hose, Schloss Neuschwanstein wurde schon gefordert. Manchmal kommen ganze Gruppen, bei denen die Hosen aufeinander abgestimmt sein sollen.Ein schönes Erlebnis hatte Andrea Rhiem vor ein paar Jahren, als sie noch in Darmstadt wohnte. Dort nahm sie an einer Modenschau teil. „Die eigenen Hosen über den Laufsteg gehen zu sehen, war schon spannend“, erinnert sie sich gerne. Ihr größter Traum für die Zukunft wäre ein eigenes kleines offenes Atelier, wo sie sich mit ihrer Arbeit präsentieren könnte. Doch bis sie sich diesen Traum erfüllen kann, bemalt sie die Kleidungsstücke im Arbeitszimmer ihres Lessenicher Hauses. Einzigartigkeit ist dabei bei jeder Hose oder Jacke garantiert.
Informationen gibt es unter www.hosenklecks.de
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