Monschau: „Ich freue mich riesig“, bekräftigt Krimiautor Ralf Kramp. Zum ersten Mal wird er als Rezitator bei den Festspielen „Monschau Klassik“ mitwirken. Nein, diesmal nicht in düsteren Kriminalfällen, sondern bei einer munteren Matinee. Am 21. August führt die Französische Kammerphilharmonie Sergej Prokofjews weltbekanntes musikalisches Märchen „Peter und der Wolf“ und Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“ auf. Das Programm für die ganze Familie – mit tanzenden Elefanten, gackernden Hühnern und schlurfenden Schildkröten – beginnt um 12.00 Uhr auf der Open-Air-Bühne der Monschauer Burg. Dann steht auch Ralf Kramp als Erzähler auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
„Die Veranstalter haben mich angerufen und gefragt, ob ich das Programm begleiten möchte“, erzählt er. Natürlich habe er gleich begeistert zugesagt, denn seit Kinderzeiten liebt er diese beiden fantasievollen Kompositionen. „Damals hatte ich eine Schallplatte von ‚Peter und der Wolf‘, die von Hans-Joachim Kulenkampff gesprochen wurde“, blickt er zurück. Und genauso akribisch, wie er Kriminalromane archiviert, wuchs im Laufe der Jahre seine „Peter und der Wolf“-Sammlung. „Ich bin gut sortiert“, meint er – egal, ob auf Vinyl oder CD. In seiner Sammlung befinden sich mittlerweile auch Interpretationen gelesen von Sir Peter Ustinov, Loriot oder Roger Willemsen. Somit tritt Ralf Kramp in große Fußstapfen, doch dadurch sieht er sich eher angespornt.Kontakt mit den französischen Musikern hatte er noch nicht. „Aber ich habe mich im Internet genauestens informiert. Die gemeinsame Probenarbeit beginnt ganz spontan, sobald alle Musiker hier in der Eifel angekommen sind.“
Unter der Leitung von Philip van Buren werden die Musiker der Französischen Kammerphilharmonie die Abenteuer von Schwan, Elefant oder Löwe beim „Karneval der Tiere“ instrumental auf die Bühne der Burg bringen: Einmal im Jahr feiern die Tiere Karneval, an einem geheimen Ort, den die Menschen nicht kennen. Sie verkleiden sich und führen Kunststücke vor. Das entzückende Werk des französischen Komponisten Camille Saint- Saëns entstand 1886. Vor 130 Jahren machte er sich über seine komponierenden und konkurrierenden Kollegen lustig. Im seinem Stück tanzen die Schildkröten beispielsweise einen Cancan von Jacques Offenbach. Aber nach Schildkrötenart – ganz, ganz langsam, anstatt die Beine fliegen zu lassen.
Mit der Sprecher-Rolle bei den Monschauer Festspielen betritt Ralf Kramp völliges Neuland, doch musikalische Inszenierungen sind ihm nicht fremd. Seit zwei Jahren ist er – neben seinen Krimi-Lesungen – immer wieder mit dem „Symphonischen BlasOrchester Vulkaneifel“ in der Region unterwegs. Begleitet von 40 Musikern verbindet er dann kriminalistischen Spürsinn und atmosphärische Musik miteinander. Nach dem klassischen Vorbild von „Peter und der Wolf“ hat er das Live-Hörspiel „Die seltsamen Morde des Mortimer Selsdon“ geschrieben, bei dem die Besucher Konzert und Krimi als „Gesamtkunstwerk“ erleben können. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Nordeifel Mordeifel“, die vom 8. bis 11. September zum dritten Mal stattfindet, gastiert Kramp mit seinem Krimi-Konzert am 9. September in Euskirchen. Momentan bereitet sich Ralf Kramp aber auf das Festival-Konzert für Kindern vor.
Die lokalen Anbieter sind günstiger, allerdings ohne Versicherung: Hier staffeln sich die Preise ab zwölf, beziehungsweise sechs Euro. Bei der Hotline der Monschau-Touristik können Konzert-Karten unter den Telefonnummern 02472 – 804828 oder 02472 – 80480 bestellt werden. Auf der Festivalseite (www.monschau-klassik.de) finden sich alle Vorverkaufsmöglichkeiten. Auch in den regionalen Ticketshops sind Karten für das tierische Vergnügen zu bekommen.
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