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Der erste Monschäuer

Eifel: Diese Legende über die Erschaffung des ersten Monschauers wurde in Abenden mündlich weitergegeben und später in der Sagensammlung von Heinrich Hoffmann niedergeschrieben.

Unser Herrgott kam mit seinen Aposteln durch die Eifel. Auf dem Wege gelangten sie auch ins Montjoierland, das wie die ganze Eifel noch unbewohnt war. „Warum wohnen denn hier keine Menschen?“ fragten die Apostel den Herrn. Dieser erwiderte: „Hier ist das Land viel zu rau, es kann hier keiner leben.“ Die Apostel entgegneten: „Dann erschaffe Leute, die zu der rauen Gegend passen.“ Der Herr schritt mit seinen Jüngern still eine Weile weiter. Da stieß der Heiland in frommem Sinnen auf einmal mit dem Fuße wider einen Erdklumpen, der auf dem Wege lag, und er sprach: „Es werde!“ Und sogleich geschah etwas Wunderbares; es kam Leben in die Masse und gleich stand ein neuer Mensch vor den erstaunten Aposteln. Das war der erste Monschäuer. Petrus wandte sich sogleich an den Neuerschaffenen und sagte zu ihm: „Danke deinem Schöpfer!“ Jener aber erwiderte in wüsten Worten. Voller Entrüstung sprach Petrus: „Das ist aber ein rauer Mensch!“

Aus dem Buch „Von Römern, Rittern und ruschigen Juffern“: Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Rurgebiet, gesammelt von Heinrich Hoffmann, 185 Seiten.

Das Buch erschien erstmals 1911. Knapp 100 Jahre später wurde es durch Reinhild von Capitaine digitalisiert und neu veröffentlicht.

11.12.2020LebenEifel0 Kommentare Gast Autor

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