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Die Eifeler Streuobstwiesen sind ein Refugium für selten gewordene Tierarten. [Foto: Ursula Gerke]

Eifeler Streuobstwiesen: „Vom Baum… in die Hand… in den Mund!“

Eifel: „Eine Streuobstwiese bedeutet weit mehr als naturbelassene Gräser und Bäume“, schwärmt Filmemacherin Bernhardine Schippers. Kaum auf das Thema angesprochen, sprudelt sie los. Erzählt von der ökologischen Bedeutung dieses traditionellen Obstanbaus und betont die Rückzugsmöglichkeiten für selten gewordene Tierarten wie den Steinkauz, der in diesen ländlichen Oasen Schutz finden. Vor allem freut sie sich, dass alte Obstsorten wieder ins Bewusstsein rücken und so vor dem endgültigen Aus bewahrt werden. Bereits vor Jahren hat sich die gebürtige Kölnerin bei der Gärtnermeisterin Ursula Gerke zur Baumwartin ausbilden lassen. Lernte, Apfelbäume sachgerecht zurückzuschneiden und Wiesen mit der Sense zu mähen. „Im Laufe der Zeit entstand zwischen uns eine richtige Freundschaft“, erzählt sie. Und deshalb zögerte Bernhardine Schippers nicht lange, als im Herbst letzten Jahres ihre Kamera-Kompetenz gefragt war.

Ursula Gerke hatte von einem bundesweit ausgeschriebenen Filmwettbewerb zum Tag der Regionen gehört. Das Motto 2014 lautete: „Aus Liebe zur Region – denken, handeln, genießen“. Als Mitarbeiterin der Biologischen Station Euskirchen und engagierte Streuobstwiesen-Expertin wollte sie sich natürlich daran beteiligen und überzeugte die befreundete Kamerafrau von dem Projekt. Die naturnahe Kulisse für ihren Dreh rund um das Nettersheimer Apfelfest fanden die beiden direkt vor der Haustür: Idyllische Fachwerkbauten, wunderbare alte Obstbäume, unter denen Schafe und Gänse grasen, und viele Besucher, die sich für regionale Produkte – unverfälscht und ungespritzt – interessieren. Im wahrsten Sinne des Wortes „köstlich“ ist die kurz geschnittene Filmsequenz, in der Festbesucher herzhaft in knackige Eifeler Äpfel beißen. Das macht Appetit auf mehr!

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Mittlerweile herrscht wieder großes Interesse an ungespritztem Obst aus der Eifel. [Foto aus dem Wettbewerbsvideo]

„Wie viel Aufwand in so einem kurzen Filmbeitrag steckt, wird von vielen völlig unterschätzt“, blickt Bernhardine Schippers auf die gemeinsame Drehzeit zurück. Kaum waren die Bilder im Kasten, wurde der Beitrag geschnitten und zwei Tage lang mit Off-Kommentaren vertont. Sprecherin ist Baumexpertin Gerke selber, die bereits für die WDR-Reihe „Heim und Garten“ beratend tätig war. Doch der gemeinsame Aufwand hat sich gelohnt. Der von der Euskirchener Biostation eingereichte Beitrag – mit Engagement und Herzblut umgesetzt – überzeugte auch die Jury.

Zum bundesweiten Aktions-Tag der Regionen wurden zahlreiche Film-Clips eingereicht. Unter den sieben besten Einsendungen, die bereits mit einem Preisgeld von 300 Euro prämiert wurden, ist auch der knapp sechsminütige Spot aus der Eifel. Nun messen sich diese Filmbeiträge nochmals in der Kategorie „Publikumspreis“. Bis Ende Mai sind die regionalen Kurzfilme im Internet auf https://www.youtube.com/channel/UCdVoqISiLNIB6Op3qQcMAfg zu sehen. Wer hier mit den meisten Klicks punkten kann, bekommt den Publikumspreis in Höhe von weiteren 200 Euro zugesprochen. Also ran an die Tastatur, das Streuobstwiesen-Video findet sich unter https://www.youtube.com/watch?v=Ios5oDRN-hU

Am Erntedanktag, dem vierten Oktober, findet übrigens der diesjährige Tag der Regionen statt, um bundesweit das Bewusstsein für regionale Kultur- und Artenvielfalt zu wecken und die Netzwerke vor Ort zu stärken. Verbindendes Thema lautet diesmal „Das Leben im Dorf lassen – für die Zukunft der Stadt“.

„Im nächsten Jahr wollen wir den Video-Wettbewerb auf Filmhochschulen ausweiten. Gleichzeitig werden wir eine strikte Längenlimitierung von sieben Minuten für die eingereichten Beiträge umsetzen“, erläutert Organisatorin Brigitte Hilcher, die vom ostwestfälischen Borgentreich aus das Projekt betreut. Wer auch dieses Jahr die Eifel bundesweit in den Fokus rücken will, findet nähere Informationen zu Aktionen und Veranstaltungen unter www.tag-der-regionen.de

8.5.2015NaturEifel0 Kommentare bwp

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