Eifel: Wenn jemand gründlich mit alten Ideen, Vorstellungen oder Werten aufräumt, heißt es, er schneide alte Zöpfe ab. Wir nutzen diesen Ausdruck auch heute noch gern, um damit den Aufbruch zu Neuem zu bezeichnen, die mutige Abkehr vom Überkommenen. Deutlich lässt sich in diesem Falle die genaue Herkunft der Redewendung bestimmen: Im preußischen Heer trugen die Soldaten seit der Regentschaft des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) Zöpfe. Sein Sohn, Friedrich II. (1712–1786), auch „der Große“ genannt, schaffte die Zöpfe etwa zwanzig Jahre später wieder ab. Als er befahl, sie abzuschneiden, stand diese Maßnahme gleichsam für eine grundsätzliche Modernisierung des Heeres. Mit dem geflochtenen haarigen Kopfschmuck fielen den Ideen des neuen Herrschers, die man als aufgeklärt-absolutistisch bezeichnen kann, noch manch andere Regeln und Gebräuche in der Truppe zum Opfer. Und nicht nur dort: Als eine der ersten Maßnahmen nach seiner Thronbesteigung schaffte Friedrich der Große die Folter im Lande ab.
H. Dieter Neumann: Alte Zöpfe abschneiden – modernisieren
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