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H. Dieter Neumann: Sich verfranzen – sich verirren

Eifel: In Zeiten des GPS im Auto wird der hilflose Ausruf „Ich glaub, ich hab mich verfranzt“ zwar immer seltener, doch es gibt ihn noch. Verfranzen bedeutet, dass man sich verirrt, den falschen Weg eingeschlagen, sich verfahren hat. Irgendein leibhaftiger Franz, der sich stets verirrt hätte, stand für diese Redensart allerdings nicht Pate. Vielmehr wurde im Ersten Weltkrieg in die Flugzeuge erstmals ein neuartiges Navigationsinstrument eingebaut, der sogenannte „Flugroutenanzeiger“. In der legendären Abkürzungsliebe deutscher Soldaten (die sich bis zum heutigen Tage und in die Deutsche Bundeswehr fröhlich fortsetzt – man denke an den „BuweAküFi“, den „Bundeswehr-Abkürzungsfimmel“ …) hieß das Teil nach kürzester Zeit „Franz“. Hatte man sich verflogen, schob man es, wenn möglich, auf eine Fehlfunktion dieses Gerätes, die eben dazu geführt hätte, dass man sich „verfranzt“ habe.

Aus: H. Dieter Neumann: „So schnell schießen die Preußen nicht! – Redewendungen aus der Welt des Militärs“, Regionalia-Verlag 2015, ISBN: 978-3-95540-194-8, 128 Seiten, 4,95 Euro
11.10.2019LebenEifel0 Kommentare Gast Autor

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