Eifel: Was von Mund zu Mund geht, sich rasend schnell ausbreitet, wird gern mit dieser Redewendung beschrieben. Das können wichtige Nachrichten ebenso sein wie Gerüchte – die vor allem, wenn sie die Sensationslust befriedigen. Das „Lauffeuer“, das hier Pate stand, war allerdings seinerzeit etwas ganz Anderes als ein Transportmittel der Gerüchteküche. Es diente den Soldaten dazu, eine Sprengladung zu zünden, ohne sich selbst dabei zu gefährden – was allerdings nicht immer geklappt hat. Man streute nämlich eine Spur aus Schwarzpulver von der Sprengladung bis zum eigenen geschützten Strandort. Dort angekommen, ging man – meist hinter einem aufgeworfenen Erdwall – in Deckung und steckte das Schwarzpulver an. Das entzündete sich, und das „Lauffeuer“ nahm nun seinen Weg auf die Ladung zu und brachte sie zum Detonieren.
Nicht immer jedoch waren Stärke der Explosion und Entfernung korrekt berechnet worden, und das Anlegen eines solchen „Lauffeuers“ hatte den Ruf eines Himmelfahrtskommandos. Die eigenen Verluste bei Sprengungen wurden erst mit der Erfindung der Zündschnur deutlich reduziert, durch die auch manches Problem mit Bodennässe und Regen entfiel.
Anfang des 18. Jahrhunderts gab es darüber hinaus auch eine Schießtaktik, die man „Lauffeuer“ nannte. Dazu gingen Soldaten in Linie in Stellung und schossen ihre Gewehre nacheinander von einer zur anderen Seite ab.
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.