Zülpich: Unterricht im Freien oder lernen, wie Bienen Honig machen – an den Grundschulen in Sinzenich und Ülpenich gehen die Lehrer mit den Schülern gern nach draußen, um die Natur zu erleben und ihnen etwas über die Umwelt und den Schutz von Tier- und Pflanzenwelt zu erzählen. Für die Kinder ist dies eine willkommene Abwechslung zum normalen Schulalltag. Beide Schulen engagieren sich schon seit Jahren in diesem Bereich, Ülpenich ist sogar Nationalparkgrundschule. Sie entschlossen sich, beim Klimapreis des Energieunternehmens innogy (ehemals RWE) mitzumachen. Das Unternehmen lobt diesen Preis jedes Jahr aus. Schulen, Kindergärten und Initiativen können sich mit ihren Projekten bewerben.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Zülpich wurden jetzt für den Zülpicher Bereich die beiden Schulen mit dem Klimapreis belohnt. Das Preisgeld von insgesamt 2.500 Euro wird gerecht geteilt: Jede Schule erhält 1.250 Euro, mit denen sie weitere Projekte im Natur- und Umweltschutzbereich verwirklichen können. Zusammen mit Walfried Heinen, Kommunalbetreuer der innogy, überreichte Bürgermeister Ulf Hürtgen die Urkunden. Beide zeigten sich von den Projekten in den Schulen sehr angetan. „Ein dickes Lob an euch“, richtete sich Hürtgen direkt an die Kinder. Insgesamt habe er 34 Projekte in seinem Arbeitsbereich besucht und die Urkunden übergeben, erzählte Walfried Heinen. Zülpich beteiligt sich seit 2011 an der Aktion und unterstützt den Energieversorger bei dieser Aktion.
Zunächst machten Hürtgen und Heinen Station in Sinzenich und nahmen das Grüne Klassenzimmer in Augenschein. Die KGS Sinzenich arbeitet seit Jahren an Projekten zum Thema Natur und Umweltschutz. Bei fast jedem Wetter gehen die Lehrer mit den Kindern an die frische Luft, um die Natur zu entdecken. Verschiedene Projekte konnten auf dem Schulgelände schon realisiert werden: Seit vielen Jahren pflanzen die Erstklässler jeweils ein weiteres Stück der Buchenhecke am Rand der Schulwiese. Ein Schulgarten ist entstanden, und ein alter Bauwagen konnte erstanden werden. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Bau des Grünen Klassenzimmers begonnen, welches inzwischen fertiggestellt werden konnte. Es wurde die Form eines kleinen Amphitheaters gewählt. „Bei schönem Wetter kann hier unterrichtet werden. Es wird für Theaterstücke genutzt, und der Gottesdienst kann hier stattfinden“, erklärte Schulleiterin Gudula Gerick und freut sich über den Klimaschutzpreis. „Der Einsatz hat sich für uns gelohnt.“ Eine Idee für die Verwendung des Preisgeldes hätten sie auch schon: Ein Sonnensegel anschaffen. Dieses würden sie gern über das Amphitheater spannen und somit an heißen Tagen für Schatten sorgen.In Ülpenich beschäftigen sich die Kinder in der Natur-AG mit allen Themen rund um den Natur- und Umweltschutz. Seit 2013 sind sie auf die Biene gekommen. Zusammen mit Gabi Pütz vom Imkerverband Schleiden lernen die Pänz alles Wissenswerte über die Biene, helfen bei der Kontrolle der Völker und bei der Honigernte mit. Der Standort befindet sich in der Nähe der Schule, so dass die Schüler schnell bei „ihren“ Bienen sind. Schulleiterin Jutta Sina freute sich sehr über den Preis, zumal sie ein neues Bienenvolk anschaffen mussten. Durch Vandalismus ist das vorherige Volk zerstört worden. Doch Imkerin Gabi Pütz brachte den Nachwuchsimkern neue Bienen mit – ganz besonders liebe, wie sie versicherte. 30.000 bis 40.000 Bienen sind im Bienenstock. Die Kinder hoffen, dass sie in diesem Jahr endlich einmal eigenen Honig ernten können. „Wir alle wissen, wie wichtig die Imkerei für unsere Natur ist. Ihr macht es ganz toll“, lobte der Bürgermeister die Nachwuchsimker. „Es ist ein tolles Engagement“, ergänzte Heinen.
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