Hürtgenwald, Bergstein: Alle Genehmigungen sind eingeholt und die Team-Mitarbeiter stehen mit ihren Werkzeugkästen bereit. An diesem Wochenende krempelt das ganze Dorf die Ärmel hoch, um die ersten Holzbuden für den 27. Bergsteiner Benefiz-Weihnachtsmarkt aufzubauen. „Ab Mittwoch wird die Burgstraße gesperrt, dann beginnt die richtig heiße Phase“, beschreibt Guido Meuthen den straff durchorganisierten Ablaufplan. Bis Freitag müssen alle Holzhäuschen aufgestellt sein, denn dann rücken die Dorfdekorateure an, die die kargen Buden mit frischem Tannengrün, Weihnachtskugeln und Lichterketten in anheimelnde Verkaufsstände verwandeln.
Bevor das weihnachtliche Markttreiben am ersten Adventswochenende beginnen kann, müssen viele behördliche Bestimmungen umgesetzt sein. „Nach dem Drama von Duisburg sind die Auflagen verschärft worden“, merkt Meuthen an. „Zu Recht“, denn früher habe man sich keine großen Gedanken über Fluchtwege gemacht, gibt er offen zu. „Mit 16 Buden sind wir vom Platz her an der Kapazitätsgrenze“, räumt er ein, doch selbst bei großem Besucherandrang gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten.
„Wir sind froh, ein Organisations-Team von fünf Experten zu haben, die an einem Strang ziehen“, beschreibt er die kollegiale Zusammenarbeit. So gibt es in den eigenen Reihen auch einen Elektriker, der den so genannten „E-Check“ durchführen kann. Kurz bevor die unzähligen Lichter angehen, wird mit speziellen Messgeräten nochmals überprüft, ob jedes Kabel, jede Steckdose sauber angeschlossen ist. „Das wird alles protokolliert. Dann kann man ruhigen Gewissens einen Markt abhalten und nachts besser schlafen.“ Ein Anderer im Team kümmert sich um die Abwicklung der GEMA-Gebühren, denn „jedes Lied, das von den einzelnen Musikgruppen angestimmt wird, muss angegeben und abgerechnet werden.“Trotz demografischen Wandels sind die Bergsteiner gut aufgestellt. Der jüngste im fünfköpfigen Orga-Team ist Mitte 20, der älteste Mitte 50. Und wenn betagtere Mitstreiter aus Altersgründen ausscheiden, rücken jüngere Leute nach. „Nach 25 Jahren hat letztes Jahr eine Gruppe von 70-jährigen Bergsteinerinnen aufgehört. Nun werden junge Frauen den Stand betreuen und Honig, Marmelade oder Weihnachtsbaumschmuck verkaufen.“ Auch die Dorfjugend hat Feuer gefangen. „Auf Eigeninitiative haben sie erstmals ein Krippenspiel einstudiert, mit dem sie uns überraschen wollen“, erzählt der 48-Jährige begeistert. Für die Knochenarbeit des Budenaufbaus steht – wie in den vergangenen Jahren – die Bergsteiner Maijugend und die Freiwillige Feuerwehr parat. Mit einer heißen, herzhaften Suppe werden die Helfer morgen Mittag gestärkt. Dafür sorgt auch in diesem Jahr die Dorfgemeinschaft.
Für den, nur am ersten Adventswochenende veranstalteten Weihnachtsmarkt haben Guido Meuthen und sein Team wieder ein unterhaltsames Programm zusammengestellt: Am Samstag, dem 26. November, werden die Kindergartenkinder zunächst um 15.00 Uhr den Weihnachtsbaum schmücken, dann geht das bunte Treiben zwischen den Buden los, bevor die Dorfjugend um 16.30 Uhr in der angrenzenden Pfarrkirche unter Leitung von Michelle Gerold ihr Krippenspiel aufführt. Nach Einbruch der Dämmerung sorgt die Mundartband „De Sockeschöss“ ab 19.00 Uhr für kölsche Stimmung. Bei ihrem Auftritt verzichten die Musiker auf ihre Gage und gehen stattdessen mit der Sammelbüchse herum: Die Spenden kommen – wie in der vergangenen fünf Jahren – dem „Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Köln“ zugute.
Am Sonntag, 27. November, öffnen die Weihnachtsmarktstände bereits um 11.00 Uhr. Um 14.00 Uhr spielt das Jagdhornbläserkorps D’horn auf und um 15.30 Uhr sorgen die Rureifel-Bläser für weihnachtliche Klänge. Der Nikolaus und sein Helfer werden um 16.30 Uhr die Kinder beschenken. Mit einem festlichen Konzert des Schmidter Chors „Laudate Dominum“ klingt der erste Advent in der Bergsteiner Pfarrkirche aus.
„Jetzt müssen wir nur noch in der Kirche eine Kerze aufstellen, damit das Wetter kommendes Wochenende hält“, meint Meuthen und hofft auf einen großen Besucherandrang beim diesjährigen Bergsteiner Benefiz-Weihnachtsmarkt. Alle Details zu der traditionellen Veranstaltung sowie der aktuelle Stand des „Spendenbarometers“ finden sich unter www.weihnachtsmarkt-bergstein.com.
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