Hürtgenwald, Bergstein: Am vergangenen Freitag informierte die mittlerweile auf über 1.000 Unterstützer angewachsene Bürgerinitiative „Pro-Grundschule-Bergstein“ (BI) in ihrer 2. Informationsveranstaltung im Forum Berinsteyn über ihre Argumente gegen eine mögliche Zusammenlegung der Schulstandorte Bergstein und Vossenack am Hauptstandort in Vossenack.
Hauptkritikpunkt an dem Konzept der Hürtgenwalder Verwaltung, die Bergsteiner Grundschüler künftig in Vossenack zu unterrichten, ist die Verlängerung des Schulwegs für die Kinder. So hat man berechnet, dass für über die Hälfte der i-Dötzchen ein täglicher Schulweg von circa 80 Minuten zu bewältigen wäre. Auch die von der Gemeinde ausgewiesene, angebliche Ersparnis von 42.000 Euro durch die Schließung des Schulstandorts Bergstein wurde gegengerechnet und eher bei circa 20.000 Euro verortet.
Eine Umfrage unter den Eltern habe ergeben, dass ein Großteil der Erziehungsberechtigten bei einer Schließung der Grundschule in Bergstein, ihre Kinder in der nahegelegenen Grundschule in Obermaubach – und somit in der Nachbargemeinde Kreuzau – anmelden würde. Lediglich die Eltern von acht Kindern wären bereit, ihre Kinder in Vossenack einzuschulen. Damit würde die angedachte Schulstruktur in Vossenack nicht mehr funktionieren. Statt mehrerer kleiner Parallelklassen gäbe es weniger – dafür aber wesentlich größere – Klassen. Eine solche Entwicklung wäre für die Qualität des Unterrichts eher kontraproduktiv, ist man sich bei der BI einig. Ebenso wird kritisiert, dass dann die Kosten der Zusammenlegung der Schulstandorte von kalkulierten 340.000 Euro in keinem Verhältnis zur geringen Akzeptanz des Vossenacker Standortes stehen.
In der Sitzung wurde auch ein eigener Förderverein für den Grundschulstandort Bergstein ins Leben gerufen. Seine Aufgabe soll es sein, die Gemeinde beim Erhalt der Schule in Bergstein zu unterstützen. Sollte die Gemeinde Hürtgenwald aber auf einer Schließung der Schule in Bergstein bestehen, sollen die Gelder des Fördervereins zukünftig für den Schultransport der Bergsteiner Kinder nach Obermaubach verwendet werden, wurde von der Gründungsversammlung festgelegt.
Im Gemeinderat in Hürtgenwald ist man über die zukünftige Entwicklung der Grundschulstandorte in der Flächengemeinde uneins. Der Neubau eines zentralen Schulstandorts in Kleinhau würde zwischen zwölf und 15 Millionen Euro kosten. Mehrere Vorschläge für die weitere Entwicklung liegen auf dem Tisch, allerdings gibt es für keinen Vorschlag bisher eine überzeugende Mehrheit. Nähere Informationen über die BI und den Förderverein: BI-Pro
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