Kreise, Kreis Düren: In einem Innenhof der Dürener Rurtalwerkstätten tuckert in einem unscheinbaren kleinen Container die Individual-Stromversorgung von morgen. Ein kleiner Motor mit einer Leistungsreserve von zwei Kilowatt, gekapselt und umgeben von einem 1.000-Liter-Warmwasserspeicher dreht unverdrossen in der Juli-Hitze seine Runden. Gestartet um vier Uhr früh bei 18 Grad bis zu flirrenden 38 Grad am Nachmittag. Im Innenhof der Rurtalwerkstätten läuft der Dauertest des kleinen Blockheizkraftwerks (BHKW) für zwölf Stunden unter erschwerten Bedingungen.
Das Mini-BHKW aus Wolfgarten in der Eifel absolvierte seine letzten Leistungstests. Im Dauerbetrieb und unter Tropenbedingungen produziert der Energiezwerg unverdrossen Strom und Wärme. In den Dürener Rurtalwerkstätten fand Dipl. Ing. Hubertus Weckmann auf Vermittlung der Dürener Wirtschaftsförderung die idealen Bedingungen für die letzte Testphase.
Wir sind bei über 98 Prozent Gesamtwirkungsgrad, circa 20 Prozent elektrische – und fast 80 Prozent thermische Energieausbeute. Es geht nix verloren,
ist Weckmann, der „Vater“ des Energiezwergs, stolz auf die Leistungsfähigkeit der kleinem Maschine.
Ein Rechner dokumentiert den Langzeit-Leistungstest, zeichnet Wärmeabgabe, Stromeinspeisung ins Netz und Gasverbrauch im 15-Minuten-Rhythmus auf. Um zu verhindern, dass sich das Kraftwerk abschaltet, wenn im 1.000-Liter-Pufferspeicher die Betriebstemperatur erreicht ist, wurde das kleine Blockheizkraftwerk an die Wärmeversorgung der Rurtalwerkstätten angeschlossen. Nun wird die produzierte Wärme an den großen Kreislauf des Betriebs abgegeben. Die Maschine läuft im Härtetest.
Im späteren Alltagsbetrieb wird mit der Abwärme ein Warmwasserkreislauf und die Heizung von Ein- oder Zweifamilienhäuser gespeist. Davon gibt es in Deutschland circa 14 Millionen. Ein lukrativer Markt für den Energiezwerg.
Das nanoBHKW ist voll von innovativen Entwicklungen, der Motor-Generatorblock läuft in einer Art Tunnel innerhalb des Pufferspeichers und ist auf einen Schlitten herausziehbar montiert. Mit dieser patentierten Lösung kann der einmal im Jahr fällige Motor-Service in einer halben Stunde erledigt werden.Auch die intelligenten elektronischen Steuerungselemente sind anwenderfreundlich und innovativ: Wird im Haus gerade mehr Strom gebraucht, als der im Standby laufende Motor erzeugt, fährt das BHKW nach Bedarf die Leistung bis zu zwei Kilowatt automatisch hoch und versorgt so Spül- oder Waschmaschine. Auch ein möglicher Zugriff auf die Leistung – aus dem 220 Volt Stromnetz – ist bereits vorhanden, damit kann die Anlage – wenn nötig – mehr Strom ins Netz abgeben und wird damit als regelbares Kraftwerk bei Windrad-Flaute oder wenn der Solarstrom Pause macht, für die Stromversorger interessant.
Mit dieser Leistungstestreihe in den letzten Wochen hat unser Energiezwerg belegt, dass unsere, in die Technik gesetzten Ansprüche voll erfüllt wurden. Das nanoBHKW ist funktionstüchtig und serientauglich. Die Anlage läuft reproduzierbar auf Knopfdruck im Automatikbetrieb. Somit sind die Voraussetzungen zum nächsten Schritt, dem Einstieg in die Serie mit zehn Pilotanlagen gegeben. Ein Gutachten ist in Arbeit
so Hubertus Weckmann. Sichtlich erleichtert, dass sein „Kind“ nach acht Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit die „Schulreife“ erlangt hat. EIFELON gratuliert!
Mehr zum Nano-BHKW: http://nanobhkw.com/
Zum Thema bei EIFELON:
Energiewende aus der Eifel: Kleiner Zwerg mit Riesenpotential
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.