Eifel: Seit je her gelten Schwalben als Glücksbringer, als Boten des Neubeginns. Denn sobald die erste Schwalbe zwitschernd ihre Flugakrobatik am blauen Horizont zeigt, ist die warme Jahreszeit nicht mehr weit. Frühlingserwachen eben… Doch „eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, heißt es im deutschen Volksmund. Dieses Sprichwort kursierte bereits im 17. Jahrhundert, um zu verdeutlichen, dass ein einzelnes gutes Zeichen noch nicht auf eine positive Gesamt-Entwicklung rückschließen lässt.
Schwalben und Mauersegler sind putzmuntere Indikatoren für intakte Ökosysteme, denn nur dort, wo sie beste Lebensbedingungen vorfinden, werden sie ihre neue Brut aufziehen. Darüber hinaus sind sie wahre Baumeister: Aus 700 bis 1.500 Lehmkügelchen fügen sie ihre Nester zusammen und verkleben die einzelnen ‚Bausteinchen‘ mit ihrem Speichel. Faszinierend ist, dass die Jungvögel – kaum aus dem afrikanischen Winterquartier in der Eifel zurück – stets an den Ort zurückkehren, an dem sie aus dem Ei schlüpften. Sollte ihr Nest in der Zwischenzeit Schaden erlitten haben, wird es sorgfältig repariert. So, als ob wir Menschen das alte Elternhaus im Dorf wieder liebevoll herrichten.
Mit zunehmender Versiegelung der Natur haben es diese geschützten Vögel aber immer schwerer, geeignete Nistplätze zu finden. Deshalb zeichnet der NABU mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ auch in diesem Jahr Hauseigentümer aus, die den flinken Fliegern Nistraum bieten. Schließen sich viele Vogelliebhaber zusammen, kann auch das Prädikat „Schwalbenfreundliches Dorf“ vergeben werden. Nähere Informationen und Hinweise, wie man Schwalben selbst mit Kunstnestern zum Brüten animieren kann, finden sich unter www.nabu-euskirchen.de
Der NABU hat jedoch nicht nur Schwalben, diese grazilen Flugkünstler, im Blick. Vom 10. bis 12. Mai rufen die Naturschützer auch zur „Stunde der Gartenvögel“ auf. Bereits zum fünfzehnten Mal sind Naturfreunde eingeladen, am zweiten Maiwochenende eine ‚Volkszählung‘ der Vögel vorzunehmen.
Je mehr Menschen bei der Aktion teilnehmen, umso aussagekräftiger wird die diesjährige Statistik. Bundesweit beteiligten sich vergangenes Jahr bundesweit fast 57.000 Hobby-Ornithologen an der Aktion. 37.000 Gärten wurden dabei genau beobachtet und die Vielzahl der gefiederten Freunde festgehalten.
Ziel der Aktion ist nicht, möglichst viele Vögel zu beobachten, sondern ein realistisches, über die Jahre vergleichbares Bild zu erhalten. So ist es möglich, eine bundesweite Bestandsaufnahme der hiesgen Gartenvögel zu erstellen. Gezählt werden kann zu einer beliebigen Tageszeit. Dabei wird von jeder Art die höchste Zahl von Vögeln notiert, die sich während der Stunde gleichzeitig beobachten ließ. Das vermeidet Doppelzählungen. Dabei zählen auch Vögel, die sich im Garten nicht niederlassen, sondern ihn nur überfliegen. Zur Unterstützung stehen im Internet eine Zählhilfe und Porträts der häufigsten Vogelarten zur Verfügung.
Die Teilnahme an der „Stunde der Gartenvögel“ lohnt sich auf jeden Fall. Zu gewinnen gibt es unter anderem ein Zeiss-Fernglas im Wert von 1.100 Euro, Futtersäulen für die gefiederten Gartenfreunde und Vogelbücher aus dem Kosmos-Verlag. Die Beobachtungen können telefonisch – unter der kostenlosen Rufnummer am Sonntag, 11. Mai, von 10.00 bis 18.00 Uhr unter: 0800 – 1157 – 115 gemeldet werden. Auch online können die Beobachtungen unter www.nabu-euskirchen.de eingereicht werden. Wer seine Statistik aper Post versenden möchte, hat Zeit bis zum 20. Mai. Unter dem Stichwort „Stunde der Gartenvögel“, 10469 Berlin, werden die Ergebnisse gesammelt und anschließend ausgewertet.
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