Eifel: Zum siebten Mal seit 2009 wurde kürzlich im Kulturzentrum Triangel im ostbelgischen St. Vith der Eifel-Award verliehen. Empfänger der auch als „Eifel-Oscar“ bezeichneten Auszeichnung waren in diesem Jahr engagierte Naturschützer und Naturschutzorganisationen aus verschiedenen Ecken der Zukunftsinitiative Eifel. Deren amtierender Präsident Heinz-Peter Thiel, der auch Landrat des Vulkaneifelkreises ist, überreichte drei der begehrten Trophäen, und zwar an die „Wacholderwacht Osteifel“, die ostbelgische Umwelt- und Naturschutzvereinigung AVES und an den Nordeifeler Geobotaniker und Naturschutzexperten Professor Dr. Wolfgang Schumacher.
Der Eifel-Award soll nicht nur Image prägende Aktivitäten mit Strahlkraft über die Eifel hinaus würdigen, sondern die Ausgezeichneten auch zu „Eifel-Botschaftern“ machen, die für den lange verkannten und heute deutschlandweit populären Landstrich werben. Oliver Paasch, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung von Natur- und Landschaftsschutz für die ganze Eifel. Und er erinnerte daran, dass weder die Artenvielfalt noch die damit verbundene Bedrohung und Probleme an den Grenzen Halt machten. Deshalb sei die Zusammenarbeit in der Zukunftsinitiative Eifel unerlässlich. Der Naturschutz sei eine Grundvoraussetzung für die positive Entwicklung des Tourismus und der Lebensqualität in der Eifel.
Die „Wacholderwacht Osteifel“, ein Zusammenschluss ehrenamtlicher Naturschützer in der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Vordereifel, wurde für ihr besonderes Engagement für die Kulturlandschaft Wacholderheiden ausgezeichnet. Der zweite „Eifel-Oscar“ des Jahres 2015 ging an die ostbelgische Umwelt- und Naturschutzvereinigung AVES aus der Gemeinde Bütgenbach, insbesondere für deren Projekt zum Schutz des gefährdeten Braunkehlchens. Dritter Award-Preisträger war Professor Dr. Wolfgang Schumacher. Der renommierte Geobotaniker und Umweltexperte aus Mechernich-Antweiler setzt sich seit Jahrzehnten für die Kultur- und Naturlandschaft der Eifel ein. Er gilt als „Vater des Vertragsnaturschutzes“, einem Programm, das Landwirten einen finanziellen Ausgleich für freiwillige Nutzungseinschränkungen zugunsten des Natur- und Artenschutzes bietet.
Zur Zukunftsinitiative Eifel gehören zurzeit neun Eifelkreise, 52 Kommunen und sieben Wirtschaftskammern sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens. Seit der Gründung 2005 hat sie Netzwerke für die Bereiche Kultur und Tourismus, Wald und Holz, Landwirtschaft, Handwerk, Gewerbe, sowie Technologie und Innovation gebildet. Die Zukunftsinitiative Eifel versteht sich als Landes- und Staatsgrenzen überschreitende Informations- und Image-Plattform für die Eifel und ihre rund eine Million Einwohner. Sie knüpft über diese Grenzen hinweg Verbindungen und sorgt für den Austausch von Knowhow und Manpower. „Wie weit haben wir es gebracht?“, fragte sich Heinz-Peter Thiel, Jahrgang 1962, wenn er an die Grenzen zwischen Deutschland und Belgien und Luxemburg denke, an denen in seiner Jugend noch scharfe Zollkontrollen die Regel waren: „Heute treffen wir uns hier aus allen Teilen der Eifel in St. Vith, als kämen wir aus gegenüberliegenden Büros mal gerade über den Rathausflur.“ Eingebettet war die „Eifel-Oscar“-Verleihung in diesem Jahr in ein kulturelles Rahmenprogramm, bei dem junge Saxophonisten der von Hans-Georg Reinartz geleiteten Musikakademie Ostbelgien, Vertikaltuch-Artist Daniel Offermann und die Akrobatin Aurelie Brüls mitwirkten. Die Moderation hatte Fritz Rötting von der Industrie- und Handelskammer zu Aachen übernommen. [pp]
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.