Eifel: Ein ungewöhnliches, buntes Bild bot sich den Spaziergängern vergangenen Samstag an der Rur: Zum 33. Mal startete die Kanuabteilung des SPVG Boich-Thum, der Eschweiler Kanuclub und einige Gäste zur traditionellen Flussreinigung. Um 11.00 Uhr wurden von der Ablegestelle in Heimbach 36 Boote zu Wasser gelassen. Bereits im Vorfeld hatten die 55 Kanuten im Alter von zehn bis 70 Jahren genau festgelegt, wer welchen Streckenabschnitt der Rur von Müll und Treibgut säubert.
Besonders im Uferbereich gibt es oft Verwirbelungen, wo sich dann das Schwemmgut sammelt und im Böschungsbewuchs festsetzt. „Mit einem wendigen Kajak kann man diese Stellen punktgenau ansteuern“, erzählt Lothar Pörtner, der bereits zum wiederholten Mal an der Aktion teilnahm. Bei der Rurreinigung werden jeweils zwei bis drei Kanuten von einem offenen Kanadier als Beiboot begleitet, in dem die prallvoll gefüllten Müllsäcke zwischengelagert werden können.
Musste die Wassermüllabfuhr in den Vorjahren noch massiven Müll wie Einkaufswagen aus der Rur bergen, waren in diesem Jahren die größten Fundstücke Gartenmöbel aus Plastik. „Bei einem Sturm werden die schnell mal ins Wasser geweht und verhaken sich dann im Gebüsch.“ An den Fundstücken lässt sich auch die Nähe von Fußball- oder Tennisplätzen ablesen: „An einer Stelle haben wir einmal über 30 Tennisbälle aus der Rur geangelt. Da übte jemand wohl noch.“
Das Umweltbewusstsein ist gestiegen, sind sich die Kanuten sicher. „Viele Spaziergänger packen selber mit an, heben den Müll auf und entsorgen ihn.“
Bei machen Fundstücken, die aus der Rur gefischt wurden, war allerdings Vorsicht geboten: „Keiner weiß ja, was in den gefundenen Flaschen und Kanistern drin ist. Das können Chemikalien oder ganz harmloses Rurwasser sein!“ Nach einigen Flusskilometern wurde in Blens dann erstmals das Ufer angesteuert, um die eingesammelten Abfälle auf einen Lastwagen zu kippen.
In Obermaubach gingen die Müllmänner dann endgültig an Land und stärkten sich mit Kuchen und einer kräftigen Suppe. Der mit 500 Kilo Müll bepackte Lastwagen wurde anschließend, nachdem das Wasser von den Fundstücken abgetropft war, zur Deponie gefahren.
Weitere Informationen über die engagierten Kanuten gibt es unter www.rureifel-kanu.de.
Bisher 2 Kommentare
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Eine schöne Aktion mit beieindruckendem Ergebnis!… eine halbe Tonne Müll! Hoffen wir, dass das Gros tatsächlich vom Winde verwehte Gartenmöbel waren, und die Anrainer/-rurer ihr Flüsslein nicht noch immer als effiziente Möglichkeit sehen, ungewolltes loszuwerden…
Der Kreisfischereiverein in Düren macht auch regelmäßig Müllaktionen. Leider hat sich die Müllmenge in den letzten Jahren nach unseren Beobachtungen nicht verringert. Besonders schlimm ist es im Sommer, wenn am Fluss Picknick gemacht wird und der ganze Müll einfach liegen gelassen oder ins Wasser geworfen wird.
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