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Gerhard Wagner: „Ins Museum gehen“ – kulturelle oder technische Sammlungen besuchen

Eifel: Welcher Besucher eines „Museums“ denkt dabei an die Musen, die Göttinnen der Künste, Kultur und Wissenschaften? Deren Heiligtümer hießen damals tatsächlich „Museion“, und insofern ist ein Museum eigentlich ein heiliger Ort. Lange Zeit sahen Museen deshalb aus wie griechische Tempel, und in diesen heiligen Hallen wurde früher geflüstert wie in einer Kirche. Die Vorläufer der heutigen Museen waren die Wunderkammern der Fürsten; wer einmal im Grünen Gewölbe in Dresden oder im Raritätenkabinett des hohenloheschen Schlosses Neuenstein war, hat dort Wunderwerke der Malerei, der Goldschmiedekunst und der Elfenbeinschnitzerei bewundern können, an denen sich die Landesherren bereits vor Jahrhunderten ergötzt haben. Später wurde die Bezeichnung Museum auch auf Ausstellungsräume ausgedehnt, die nicht nur Kunst, sondern auch geschichtliche, technische oder kulturhistorische Sammlungen aufbewahren und zeigen. Übrigens dürfte auch kaum jemand, der „Musik“ macht, noch an die Musen denken – Hauptsache, er ist von einer geküsst.

Aus: Gerhard Wagner: „Das wissen die Götter! – Redewendungen aus der Antike“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-52-6
9.11.2018LebenEifel0 Kommentare gw

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