Eifel: Burkhard Grebes Lieblingsinsekten haben sechs Beine, vier Flügel, einen langen Hinterleib und heißen Libellen. „Ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert, wie farbenreich, filigran und atemberaubend schnell sie sind“, erzählt der 56-Jährige. Hat der Chemiker Zeit, ist er draußen in der Natur auf Libellenerkundung. Gemeinsam mit seinem Freund Jochen Rodenkirchen hat er im letzten Jahr die grüne Flussjungfer über den Swistbach bei Weilerswist fliegen sehen, erstmals im Kreis Euskirchen. Zu der Zeit haben sie auch die kleine Zangenlibelle an der renaturierten Erft gesichtet.
![Grüne Flussjungfer](https://eifelon.de/wp-content/uploads/2016/07/Grüne-Flussjungfer-700x434.jpg)
Erst in ein paar Jahren wird sich zeigen, ob die Grüne Flussjungfer sich im Kreis Euskirchen dauerhaft angesiedelt hat.
![juntersdorf](https://eifelon.de/wp-content/uploads/2016/07/juntersdorf-700x462.jpg)
Die Teiche in Juntersdorf sind ideal für Libellen: Es gibt nämlich keine Fische.
![Burkhard-Grebe_JS](https://eifelon.de/wp-content/uploads/2016/07/Burkhard-Grebe_JS-700x385.jpg)
„Libellen zu beobachten, ist auch eine schöne Möglichkeit, die Gegend kennenzulernen“, sagt der gebürtige Hesse Burkhard Grebe über sein Hobby. [Foto: js]
![Große Königslibelle bei der Eiablage [Foto: pg]](https://eifelon.de/wp-content/uploads/2016/07/grosse_koenigslibelle1-700x389.jpg)
Große Königslibelle bei der Eiablage. [Foto: pg]
Libellen können viel besser sehen als wir. Der Kopf der Großen Königslibelle beispielsweise besteht fast nur aus Augen. Es sind Facettenaugen, die es diesen Insekten ermöglichen, 300 Bilder pro Sekunde zu verarbeiten. So können sie schnell reagieren. Wir hingegen registrieren zur selben Zeit nur 25 Bilder. Ihre Flügel sind zudem so gebaut, dass sie schnell starten und beschleunigen können. Durchschnittlich erreichen sie eine Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern.
So vielfältig an Farbe, Gewicht und Größe wie die einzelnen Libellenarten, so unterschiedlich sind auch ihre Larven, erklärt Burkhard Grebe. Sie passen sich in ihrem Verhalten der Art des Gewässers und den Fraßfeinden an: Einige Arten buddeln sich im Schlamm ein und lauern von hier aus geschützt auf Nahrung, andere sind mit Dornen ausgestattet und begeben sich am Grund auf Wanderschaft nach Futter. Dabei fressen sie so ziemlich alles, was ihnen unter Wasser begegnet. Wissenschaftler vermuten, dass die Dornen die Larven vor ihrem Schicksal als Fischmahlzeit schützen, weil sie die Fische im Maul pieksen würden. Wie auch immer: Eine passende Überlebensstrategie ist für die Larven essentiell, schließlich verbringen die Libellen den größten Teil ihres Lebens in diesem Entwicklungsstadium, mehrere Monate bis zu fünf Jahre. Im Frühjahr krabbeln die Larven dann an Land, um als Libelle für vier bis sechs Wochen durch die Luft zu fliegen. Mit einer Ausnahme: Die Winterlibelle überwintert als erwachsenes Tier. Hierbei überdauert sie den Winter in Kältestarre und lebt fast ein Jahr. Im Frühjahr legt das braun gefärbte Weibchen seine Eier ab, die dann gegen August schlüpfen.
Libellen stehen bei uns unter Artenschutz. Ihre natürlichen Feinde sind Frösche und Fische, seltener Vögel wie der Baumfalke, und der Mensch, wenn er Gewässer verschmutzt und trockenlegt. Die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen e.V. (http://libellula.org/) sammelt Daten zu Gefährdung und Verbreitung der Libellen in Deutschland und erhält diese auch von Hobby-Odonatologe Burkhard Grebe. Er betont, dass Libellen friedliche Tiere sind. Gebissen hat eine Libelle Grebe noch nie.
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