Eifel: Die langen Nächte laden dazu ein, schon früh am Abend einen Blick auf den Sternenhimmel zu werfen. Und die kommenden freien Tage um Weihnachten und Neujahr machen es möglich, auch spät am Abend noch einmal einen Blick zu riskieren.
Die längste Nacht im Jahr 2016 ist am 21. Dezember. Die Sonne geht auf der Sternwarte in Vogelsang um 16.38 Uhr unter und erst um 8.27 Uhr wieder auf. Leider ist es nicht die ganze Nacht dunkel: Um 1.19 Uhr ist Mondaufgang.
Die Nächte des 27. bis 30. Dezember sind die längsten, in denen es komplett dunkel ist.
Schon kurz vor Sonnenuntergang fällt ein helles Licht über dem Südwest-Horizont auf und bleibt in den ersten Abendstunden der hellste Lichtpunkt am Himmel. Es handelt sich hierbei um den Planeten Venus in seiner Rolle als Abendstern. Wenn man so möchte, haben wir dieses Jahr einen besonders auffälligen Weihnachtsstern, aber mit der biblischen Geschichte um den Stern von Bethlehem hat dies nichts zu tun. Die Venus ist das dritthellste, himmlische Leuchtobjekt an unserem Himmel nach der Sonne und dem Mond. Etwas links oberhalb steht der Planet Mars, der aufgrund seiner „rostigen“ Oberfläche rötlich erscheint.
Das Sternbild Pegasus steht hoch am Himmel im Süden. Vier seiner Sterne bilden ein Rechteck. Sie werden auch „Herbstviereck“ genannt. „Links-oben“ schließt sich das Sternbild Andromeda an. Mit etwas Glück und bei dunklem Himmel kann man dort das am weitesten entfernte Objekt finden, das man noch mit bloßem Auge sehen kann: Die Andromeda-Galaxie ist soweit weg, dass das Licht von dort etwa 2,5 Millionen Jahre unterwegs ist. Wir sehen diese entfernte Galaxie also so, wie sie zu Zeiten des Homo habilis, einem unserer biologischen Vorläufer, aussah. Sterngucker schauen halt immer in die Vergangenheit, denn selbst unser nächster kosmischer Nachbar, der Mond, ist etwas mehr als eine Lichtsekunde entfernt, unsere Sonne sogar achteinhalb Lichtminuten.
Wir müssen den späteren Abend abwarten, um den hellsten Stern an unserem Nachthimmel zu bestaunen. Der Stern Sirius steht „links“ unter dem Sternbild „Orion“. Dessen drei auffälligen Gürtelsterne zeigen in Richtung „links-unten“ fast genau auf den Hauptstern α Canis Majoris, wie der Sirius unter Astronomen auch genannt wird. Die Sternbilder Fuhrmann, Zwillinge, der Kleine und der Große Hund, Orion und Stier dominieren dann den Nachthimmel. Deren hellsten Sterne Kapella, Kastor, Pollux, Procyon, Sirius, Rigel und Aldebaran bilden das Wintersechseck.Frühaufsteher oder Spätschläfer werden noch mit dem Planeten Jupiter überrascht, der ab etwa 3.00 Uhr morgens neben Spica, dem Hauptstern des Sternbildes Jungfrau, den Osthorizont dominiert. Greifen Sie einmal zu einem Fernglas und schauen sich Jupiter genauer an. Sie werden sicher leicht bis zu vier Monde entdecken, die sich eng um den Jupiter herum, manchmal in gerader Linie aufgereiht, befinden. Innerhalb weniger Stunden verändern die Monde ihre Position wegen ihres Umlaufs um den Jupiter. Da lohnt es sich zwei oder dreimal hintereinander hinzusehen.
Sie sollten den morgendlichen Himmel am 23. Dezember nicht verpassen. Mondsichel, Jupiter und Spica bilden dann ein gleichseitiges Dreieck – einer der schönsten Himmelsanblicke noch vor den Weihnachtstagen.
Am 4. Januar kommt die Erde mit 147 Millionen Kilometern Abstand in die geringste Sonnennähe. Obwohl wir dann der Sonne am nahesten sind, ist es Winter, und es dürfte recht kalt sein. Der jahreszeitliche Klimawechsel wird nicht durch die Veränderung des Abstandes zwischen Erde und Sonne verursacht, sondern durch die Neigung der Erdachse zur Umlaufebene der Erde um die Sonne und die damit verursachten Veränderungen der Tageslängen und damit der zusammenhängenden Sonneneinstrahldauern.
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Harald Bardenhagen
(, www.sterne-ohne-grenzen.de)
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