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Zweifler: Vom Winde verweht…

Eifel: Eine Gemeinde weist Windkraftkonzentrationszonen aus – in der Hoffnung, kräftig Profit zu machen. Schließlich versprechen die durchs Land ziehenden Werber und Entwickler goldene Einnahmeergebnisse. Doch gleichzeitig will man die eigene Bevölkerung nicht verärgern. Also werden die Windkraftzonen ganz am äußersten Rand der Gemeindegebiete ausgewiesen. Meist gibt das dann geharnischte Proteste der Nachbarkommune, die nun ihre eigenen Bürger von den 200-Meter-Riesen belästigt sieht. So hat sich Kreuzau gegen die Pläne aus Hürtgenwald verwehrt, auf dem Ochsenauel das Landschaftsbild mit Windrädern zu verschandeln. Mit der eigenen Planung ist man da schon großzügiger: An der eigenen Gemeindegrenze zu Nideggen stören die geplanten Windparks ja auch nur den Nideggener Tourismus. Kreuzau ist davon nicht betroffen.

Sie denken das sind Einzelbeispiele? Mitnichten: Aachen plant vor der Haustüre von Roetgen. Zülpich hat wenig Hemmungen an der Grenze zu Nideggen und Vettweiß. Stolberg überlegt, seine Nachbargemeinde Langerwehe mit „Spargel im Wald“ zu beglücken. Niederzier hat auch noch Möglichkeiten, in der direkten Nachbarschaft mit Titz und Elsdorf aktiv zu werden.

Linnich macht da eine Ausnahme. Die meinen offensichtlich, Weltmeister im „Spargelsetzen“ werden zu müssen, und überziehen flächendeckend das ganze Stadtgebiet, ohne sich um die Proteste der eigenen Bewohner zu kümmern.

Vielleicht wäre es sinnvoll, sich einmal die realen Ertragsergebnisse der bereits vorhandenen Windradinvestitionen anzusehen, bevor man seine Kulturlandschaft, die Vogelschwärme und die intakten Wälder opfert. Denn golden sehen die Gewinne meist nur auf dem Papier aus. Die reale Windausbeute rechtfertigt die Prognosen meist nur für die Herstellerfirmen, Planer, Wartungsmannschaften und natürlich für die Banken. Die Gewinnspannen der Eigner und der Kommunen waren in den letzten Jahren meist eher „vom Winde verweht“. Und wenn der Wind nicht weht, muss doch wieder Weisweiler und die Braunkohle einspringen. Daran ändern auch doppelt so viele Windparks nichts. Nur unsere Landschaft, die hat es dann hinter sich.

6.3.2015Politik, KommentarEifel0 Kommentare cpm

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