EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
Mehr CO2: Die Erde wird großflächig grüner und ernährt mehr Menschen. [Foto: cpm]

ZwEifler: Sollen wir für unsere Atmosphäre künftig bezahlen?

Umland: Nun hat der Klimagipfel ermüdende 19 Stunden getagt und die GroKo verkündet ein Ergebnis. Man setze auf die Lenkungswirkung einer CO2-Bepreisung. Aber Steuer will die GroKo dazu nicht sagen, besser macht sich das Schlagwort vom „Zertifikate-Handel.“

Obwohl es natürlich darauf hinausläuft, ab 2021 Kohle, Heizöl, Benzin und Gas für die Bürger mit einem Preisaufschlag zu versehen. Ab 2026 sollen die Zertifikate dann versteigert werden. Zwischen 35 Euro Mindestpreis und einem Höchstpreis von 60 Euro soll dann eine Tonne Kohlendioxid kosten.

Klimaschutz werde etwas kosten, meint die Kanzlerin und bereitet damit das Volk auf weitere fragwürdige Klimakonzepte, wie die milliardenteure, aber nicht zielführende EEG-Subvention von Windanlagen vor. Nun soll also zusätzlich den Bürgern durch eine CO2-Abgabe weiter in die Tasche gegriffen werden. Damit steht natürlich die Frage im Raum, ob als ein nächster Schritt über eine Atem-Steuer nachzudenken wäre, immerhin wir atmen CO2 aus. Also: Luftanhalten für den Klimaschutz…?

Die Regierung will moderat beginnen, mit 10 Euro pro Tonne CO2. Das steigert sich dann von Jahr zu Jahr bis 2025 mit 35 €/t. Ab 2026 sollen die Zertifikate dann versteigert werden. Mindestpreis: 35 Euro und einem Höchstpreis von 60 Euro. Das bringt zwar für das Weltklima so gut wie gar nichts, aber wie Vizekanzler Scholz der FAZ erklärt:

„Konkret müssen wir den Umbau unserer Stromversorgung kraftvoll vorantreiben. In den nächsten drei Jahren steigen wir aus der Atomkraft aus, bis 2038 aus der Kohleverstromung. Damit verzichten wir auf einen nicht unerheblichen Teil unserer bisherigen Stromquellen. An ihre Stelle treten saubere Technologien. Der Ausbau der Photovoltaik ist wichtig. Mit der Windkraft auf Land und auf See gibt es eine zuverlässige Technik, die wir weiter massiv vorantreiben müssen.“

Ich frage mich, ob Herr Scholz noch nie darüber nachgedacht hat, wer nachts den Strom liefert, wenn keine Sonne scheint und wenn wegen Flaute über Deutschland die Windräder stillstehen. Also von allem unzuverlässigen Flatter-Strom einfach mehr und dazu auch mehr Elektroautos und neue Stromtankstellen und dann? Wer liefert eine stabile Grundlastversorgung für unser Stromnetz? Nicht nur Fachleute sehen diese Pläne der GroKo mit Sorge.

Die Menschen in den ländlichen Regionen werden wieder einmal besonders zur Kasse gebeten. Treffen doch die meisten der anvisierten CO2-Reduktionsziele die bereits heute unter den Folgen der Energiewende leidende Landbevölkerung. (Fast 70 Prozent der Deutschen wohnen auf dem Land.) Neben Landschafts- und Naturzerstörung durch den weiter forcierten Windanlagen-Ausbau, Gesundheitsschädigung und Entwertung der Wohn- und Lebenssituation im Dunstkreis neuer Monsterwindanlagen, sind viele Menschen auf dem Land auch noch Pendler und – da kein effizienter ÖPNV – auf das Auto angewiesen. Allerdings soll für die Spriterhöhung die Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer um fünf Cent angehoben werden.

Auf dem Land wird auch – mangels anderer verfügbarer Energieformen – meist mit Heizöl geheizt. Auch dafür hat man sich dann etwas einfallen lassen: Ab 2026 sind neue Ölheizkessel in Deutschland verboten. Damit wird die Landbevölkerung ebenfalls durch die geplante CO2-Bepreisung zusätzlich zur Kasse gebeten: Eine neue Heizung wird fällig. Wer schon vor 2026 auf „saubere“ Energie umsteigt, soll mit 40 Prozent gefördert werden, auch soll die EEG Umlage für die Stromkunden ab 2021 sinken. Hier ist an einen Viertel Cent pro Jahr gedacht. Wie großzügig.

Na klasse! Ich frage mich, wie der Umstieg auf CO2-freie Heizung auf dem Land funktionieren soll? Oft liegt keine Fernwärmeleitung vor der Haustüre, elektrische Luft-Wärmepumpen leisten, genau dann wenn man sie nötig braucht – im Winter – nur erbärmlich wenig für enorm viel Geld. Wenn ganze Dörfer auf elektrische Wärmepumpen umsteigen, würden dazu auch die auf dem Land verlegten Leitungsquerschnitte der Stromleitungen nicht ausreichen. Auch ein Umstieg auf Gas geht nur mit Flüssiggas, neuem Tank und Gastherme, damit auch mit weiterem CO2-Ausstoß, das würde also nicht gefördert. Manchmal hat man das Gefühl, die Politik in Berlin lebt auf einer Parallelwelt, die mit den Gegebenheiten auf dem Land nichts zu tun hat.

Um den Widerstand der Anwohner gegen künftige Monsterwindanlagen zu beenden, ist an einen generellen Mindestabstand zur Wohnbebauung von 1.000 Metern gedacht. Näher liegende Windvorrangflächen sollen nicht mehr bebaut werden. So weit, so gut? Nicht ganz, Gemeinden können ihre Abstände selbstständig verkürzen, falls die Angebote der Projektierer an die Kommune finanziell interessant sind. Dürften die Rathäuser ihre betroffenen Bewohner also künftig „opfern“ und ihnen die Windräder wie bisher unmittelbar vor die Nase stellen? Wer im Dorf geopfert wird, entscheidet künftig der Gemeinderat? Die Alpträume jeder Kommunalverwaltung und entsprechend Zank und Streit werden hier gesetzlich eingepreist.

Allerdings nicht in Bayern. Söder hat für seine Bayern an der 10H-Regelung festgehalten. Das CO2-Problem wird dort anscheinend nicht ganz so hysterisch betrachtet wie im Rest der Republik. Auch die 1.500 Meter Abstand in NRW könnten Bestand haben, da die Länder doch die Möglichkeit haben, eigene Abstände zu beschließen.

Mehr CO2 in der Luft bedeutet weltweit mehr Pflanzenwachstum. Die Erde ergrünt.

Damit ist es auch fragwürdig, ob weniger CO2 in der Atmosphäre gegen die Erderwärmung hilft. Hartnäckig behaupten ein paar Unverbesserliche, die Sonnenzyklen hätten etwas mit der Erderwärmung zu tun. Das CO2 würde durch die stärkere Erderwärmung zunehmen, nicht sie verursachen. Das missfällt aber den Planetenrettern, wollen sie doch eine globale Umgestaltung unserer Gesellschaft.

Ein neues kohle- und erdölfreies Zeitalter schwebt dem Oberapostel der Klimarettungskirche, Kanzlerberater Hans Joachim Schellnhuber, Mitbegründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), vor, in dem wir nur von Wind und Sonnenlicht unsere Wohnungen im Winter warm bekommen. Woher diese Unmengen an dafür notwendigem Strom kommen sollen, ebenso für unsere Wirtschaft und Industrie, darauf haben diese Propheten bisher keine schlüssige Antwort.

Allerdings fangen wir schon einmal damit an, die zuverlässige Energieversorgung abzubauen und dafür die flukturierende weiter zu fördern. Irgendwann fällt uns sicher auch ein, wie wir das Problem des unsteten Stromertrags lösen werden. Kommt Ihnen das bekannt vor? Wir schrauben gerade an der Energieversorgung mit ungeeigneten Mitteln: Stichwort Wind- und Solarstrom. 30.000 Windanlagen und unzählige Photovoltaik-Flächen schaffen bisher knappe vier Prozent des benötigten, deutschen Primärenergiebedarfs. Aber wir sind uns sicher: Ab 2022 brauchen wir keine Atomkraftwerke mehr und ab 2038 können die Kohlekraftwerke vom Netz, solange wir nur fest daran glauben, fällt uns sicher bis dahin ein, wie wir den fehlenden Strom ersetzen wollen… oder etwa nicht?

Einstweilen wird in immer mehr Landkreisen und Städten der „Klimanotstand“ ausgerufen. Der menschgemachte Klimawandel wird zur Tatsache erhoben. Wer dem widerspricht, ist ein „Klimaleugner“ und hat ganz sicher finstere politische Absichten. Also lasset uns weiter unsere Hysterie pflegen, es gibt mit Sicherheit einige, die daraus wirtschaftlichen Profit schlagen können und es – mit Sicherheit – auch tun werden.

Das alles vor dem Hintergrund einer, von medialer Hysterie und mageren wissenschaftlichen Erkenntnissen getriebenen deutschen Klimapolitik, deren Vertreter ehrgeizige Klimawendeziele ohne ein schlüssiges Konzept und den notwendigen Blick für das wirtschaftlich Machbare durchzusetzen versuchen.

Es wird Zeit, sich eine Insel zu suchen.

Zu Kohlendioxid

Das Spurengas CO2 ist der wichtigste Bestandteil der Photosynthese, ohne CO2 kein Pflanzenwachstum und kein Sauerstoff auf der Erde. Durch den aktuellen Anstieg des CO2-Gehalts in der Luft sind die Ernteerträge weltweit gestiegen. Trotz extensiver Rodungen sind seit 1982 die Grünflächen weltweit um eine Fläche der Größe Nordamerikas gewachsen. Experten führen dieses Wachstum zu zwei Drittel auf den Kohlendioxid-Anstieg zurück. Jedes Jahr nimmt die zusätzliche Grünfläche – weltweit – in der Größe der Landfläche von Polen und Deutschland zu.

Wie hoch ist der deutsche Anteil am weltweiten menschgemachten CO2-Anstieg?

In unserer Atemluft befinden sich 0,04 Prozent des Spurengases CO2 (400ppm). Davon produziert die Natur 96 Prozent, den Rest, also circa vier Prozent, der Mensch. Das sind dann vier Prozent von 0,04 Prozent also 0,0016 Prozent. Der Anteil Deutschlands am weltweiten anthropogenen CO2-Ausstoß beträgt circa drei Prozent. Damit beeinflusst Deutschland mit 0,000048 Prozent des weltweiten CO2-Eintrags die Atmosphäre. Sind wir eigentlich von allen guten Geistern verlassen?

Hier das Eckpunktepapier „Klimaschutz 2030“ der Bundesregierung

Mehr zum Thema auf EIFELON:

Mehr zum Thema bei Anderen:

21.9.2019Politik, KommentarUmland0 Kommentare cpm

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite