EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
„50 Jahre Bläck Fööss“: Blick in die Ausstellung. Im Hintergrund die Fotogalerie der aktuellen Bandmitglieder. [Foto: Jürgen Schön]

„Bläck Fööss“ feiern ihren 50. Geburtstag im Museum

Umland, Köln: Sieben Wochen mussten Kölns Museen geschlossen bleiben. So lange saßen die Bläck Fööss auf heißen Kohlen – bis jetzt: Seit heute ist endlich ihre lang angekündigte Jubiläumsausstellung im Stadtmuseum er- und geöffnet. Mit „50 Jahre Bläck Fööss“ wird nicht nur der Geburtstag einer Band gefeiert, sondern auch 50 Jahre Stadtgeschichte.

Denn das macht diese Ausstellung auch deutlich: Mit ihren Liedern – von denen viele schon lange Volkslieder geworden sind – reagierten sie immer auch auf aktuelles (umwelt-)politisches oder gesellschaftliches Geschehen. Sei es ihr Hit „In unserem Veedel“, „Unser Stammbaum“, „Drink doch eene mit“ oder „Dat Wasser vun Kölle“.

Bickendorfer-Büdchen und Seilbahn-Gondel

Plattencover, Plakate, Zeitungsausschnitte, Instrumente, Fotos, Figuren, Kostüme, Filme und Tonaufnahmen und andere Devotionalien: Über 300 Exponate erzählen die Geschichte einer Band. Ein Fan schickte eine Briefmarke mit Bläck-Fööss-Motiv – nur schade, dass es erst seit einigen Jahren möglich ist, solche Privatmarken offiziell als Postwertzeichen anerkennen zu lassen. Leibhaftige „Wiederauferstehung“ feiert auch das besungene Bickendorfer Büdchen. Natürlich darf auch die Bläck Fööss-Seilbahngondel nicht fehlen. Und das Plakat, dass der legendäre Tomi Ungerer von den nackten Füßen schuf und das sogar im Louvre ausgestellt wurde.

Als es noch Platten und analoge Aufnahmetechnik gab

Die Musiker räumten ihre Keller aus. Stießen dabei unter anderem auf ein analoges Oldtime-Aufnahmegerät – im Digital-Zeitalter nur schwer vorstellbar, dass damit Platten produziert werden konnten. Dass es heute keine Platten mehr gibt, ist etwas, was bei Band-Mitbegründer Erry Stoklosa beim Pressegespräch zur Ausstellungs-Vorbesichtigung zutiefst bedauerte.

Für ihre LP zum 20. Band-Geburtstag stellten die „Bläck Fööss“ das Cover des Beatles-Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ nach. [Foto: Jürgen Schön]

Danach war es für die Band immer eine Herzensangelegenheit, den Platten ein ausführliches und gut gestaltetes Textheft (mit Übersetzung ins Hochdeutsche) beizulegen. Dafür war schon bei den CDs kein Platz mehr. Und wer kauft heute noch CDs! Gut gestaltet werden musste auch das Plattencover. Als sie zum 20-jährigen Bandbestehen das Cover des Beatles-Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ mit Kölner Promis nachstellten, soll dies das teuerste in der Geschichte von EMI-Köln gewesen sein. Klar, dass auch das mit den Originalkostümen im Großformat zu sehen ist.

Die „Bläck Fööss“ sind mehr als nur eine kölsche Band

Als die „Bläck Fööss“ noch „Stoaways“ hießen und Popstars mit englischen Texten werden wollten. [Repro der Autogrammkarte: Franz Trawinski]

Es macht Spaß die Geschichte der Band zu verfolgen, die mehr ist als nur eine Band, mehr als nur die „Mutter aller kölschen Bands“. Sie ist eine Institution, die über fünf Jahrzehnte auch einen fast kompletten Personalaustausch verkraftet und doch immer noch die „Bläck Fööss“ ist. Ihr unverändertes Markenzeichen: eingängige Melodien zu kölschen Texten über die kleinen und großen Geschichten des Kölner Alltags, die auch außerhalb der Domstadt ihre Fans finden.

Die können sich in diesem Jahr wieder über ein neues Album freuen, wie Erry Stoklosa verriet. Vielleicht – denn schon lange geplant, wartet die Gruppe jetzt auf prominente Kollegen, die alte Bläck-Fööss-Hits in neuem Gewand interpretieren sollen. Hape Kerkeling hängt gerade in Südafrika fest. Wegen Corona.

Und auch wenn die Ausstellung inzwischen geöffnet ist, der Virus hat sie noch fest im Griff. „Bitte halten Sie 1,5 Meter Abstand“ mahnen Schilder auf den Ruhebänken. Wie soll man da in der Mitsingstation, der Aufforderung zum Schunkeln nachkommen? [Jürgen Schön]

„50 Jahre Bläck Fööss“ – bis 27. September. Kölnisches Stadtmuseum, Zeughausstr. 1-3, 50667 Köln. Tel. 0221 – 22122398. Öffnungszeiten: Di.: 10.00 – 20.00 Uhr, Mi. – So.: 10.00 – 17.00 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat 10.00 – 22.00 Uhr. Eintritt: 5,00/3,00 Euro. Katalog: 29,95 Euro. Wegen der Corona-Sicherheitsmaßnahmen dürfen derzeit maximal 30 Personen gleichzeitig die Ausstellung besuchen.
8.5.2020LebenUmland, Köln0 Kommentare Gast Autor

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite