Zülpich, Enzen: Mit der Gegenstimme der FDP und einer Enthaltung der UWV hat der Ausschuss für Stadtentwicklung am Dienstag für die Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Zülpich „Windkraftkonzentrationszonen“ gestimmt. Erst kürzlich hatte es in Enzen eine Informationsveranstaltung gegeben (EIFELON berichtete). Einzig die Fläche östlich des Ortes bleibt als mögliche Konzentrationszone im Stadtgebiet bestehen – auch wenn sie von 55,8 auf 34,4 Hektar verkleinert wurde. Gutachter Dr. Detlef Naumann vom Büro „SGP Architekten und Stadtplaner“ aus Bonn erklärte den Ausschussmitgliedern noch einmal den Stand der Dinge.
Viele Bürger waren gekommen, natürlich auch Vertreter der Bürgerinitiative. Theo Schwellnuss, Ausschussvorsitzender, unterbrach kurz die Sitzung, um Dr. Ralf Hoffmann als Vertreter der Bürgerinitiative noch einmal zu Wort kommen zu lassen. Mit Mühlheim-Wichterich gäbe es schon eine Konzentrationszone im Stadtgebiet von Zülpich. Außerdem sei die Fläche in Enzen jetzt sehr klein geworden und kaum mehr dafür geeignet, einen Windpark darauf zu errichten, führte Hoffmann einige der Kritikpunkte an. Er verwies auch auf eine Analyse eines Steuerberaters, wonach zwei Drittel der geprüften Anlagen keinen Gewinn abwürfen würden: „Nur die, die sie bauen erzielen Gewinne. Nicht die, die sie betreiben“. Die bereits existierenden Windräder hätten zudem die CO2-Bilanz nicht verbessert. Der Enzener verwies außerdem auf das Landschaftsbild. Der Blick nach Zülpich scheine keine Rolle zu spielen, nur der Eifelblick. Hoffmann führte außerdem noch einmal die Bedenken wegen des Infraschalls an. Bei diesem Thema scheiden sich allerdings die Geister. Denn es gibt für beide Lager Studien, die entweder eine Belastung durch Infraschall bejahen und andere, die von keinen Schädigungen ausgehen.
Alle Einwände halfen allerdings nichts, die Mehrheit des Ausschusses entschied sich für eine Änderung des Flächennutzungsplanes. Mit dem Bebauungsplan habe die Stadt Möglichkeiten, selbst über Zahl, Höhe und Art der Windräder zu bestimmen, hatte Bürgermeister Ulf Hürtgen schon auf der Informationsveranstaltung gesagt und dem stimmten CDU- und SPD-Fraktion zu. Wenn es in die weitere konkrete Projektplanung geht, haben die Bürger wieder die Möglichkeit, Einwände zu erheben.
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