Mechernich, Kommern: Mit viel Phantasie versuchen betroffene Gastwirte, Museumsleiter, Künstler, Tourismusexperten oder Musiker das – durch Corona bedingte – kulturelle Vakuum zu überbrücken. Videokonferenzen sollen nicht nur in der großen Politik den persönlichen Kontakt ersetzen. Internetpräsenzen werden ausgebaut, um mit den ehemaligen Gästen, Besuchern und Kunden in Kontakt zu bleiben.
„Auch wir tun uns schwer“, analysiert Daniel Manner, wissenschaftlicher Referent vom Freilichtmuseum Kommern, die momentane Situation Zwar könne man die besucherfreie Zeit aktiv nutzen, um weitere Projekte auf dem weitläufigen Terrain zu beenden, „aber mit einer Langzeitplanung hängen wir wie alle anderen in der Luft.“ Also wurde erst einmal das vergangene Jahr aufgearbeitet: „Wir konnten 106.371 Besucher verbuchen“, meint Manner trotz aller Beschränkungen zufrieden.
Selbst ein vierpfotiger, scheuer Gast war darunter. „Pünktlich zum Jahresstart konnte das LVR-Freilichtmuseum mit einer kleinen ökologischen Sensation aufwarten. Denn seit geraumer Zeit hängen Nachtsichtkameras in entlegenen Bereichen des Freilichtmuseums und dokumentieren, welche wilden Bewohner sich dort „tummeln“.
Die Idee stammt von Vanessa Sterner, der wissenschaftlichen Volontärin. Nachdem bereits junge Füchse, Rehe oder sogar ein Dachs ihren Auftritt im Rampenlicht der „versteckten Kamera“ hatten, glückten nun die Aufnahmen einer ganz seltenen Spezies – einer Wildkatze. „In den Aufnahmen sind deutlich die Merkmale erkennbar, die eine Wildkatze von einer Hauskatze unterscheiden, nämlich die wuchtige, untersetzt wirkende Statur, das breite Gesicht, die verwaschen wirkende Fellzeichnung am Körper und vor allem der buschige Schwanz mit den charakteristischen, schwarzen Streifen.“ Ganz sicher bestimmen und wissenschaftlich nachweisen ließe sich die Wildkatze jedoch nur mit einer genetischen Analyse, etwa anhand einer Fellprobe.
Das Vorkommen dieser als extrem scheu geltenden Wildtierart belegt, wie naturnah das Museumsgelände tatsächlich ist: Wildkatzen reagieren äußerst empfindlich auf Störungen durch den Menschen. Der Museumswald wird in weiten Teilen seit vielen Jahren kaum oder gar nicht mehr bewirtschaftet, womit auch seltenen und scheuen Wildtieren wie der Wildkatze hier ein Lebensraum geboten ist. Inwieweit es sich bei der gefilmten Wildkatze um einen festen Bewohner oder nur um ein durch streifendes Tier handelt, ist nicht zu sagen. „Sie ist bei uns auf jeden Fall herzlich willkommen, sollte sie sich zum Bleiben entscheiden.“
Für die jüngsten der zweibeinigen Gesellschaft haben sich die Museumsexperten nun eine ganz besondere Aktion ausgedacht: Den Kalender zum Mitmachen für Kinder – ein Zeitvertreib der besonders schönen Art. Ab 19. Januar sind alle Pänz über die sozialen Medien aufgerufen, jeden Monat ein typisches Bild zu gestalten.„Die Community entscheidet dann per Klick, wer jeweils gewonnen hat.“ So entstehen zwölf jahreszeitlich typische Illustrationen, die anschließend auf einen Wandplaner für das Jahr 2022 abgedruckt werden. Das Bild mit den meisten Likes bis zu einer Deadline gewinnt. Jeden Monat verlost das Museum dann eine kleine Überraschung aus dem Museumsladen. Gleichzeitig wird regelmäßig aufgefordert, beim neuen Monatsthema mitzumachen. Einen Einblick in ihre Januar-Gedanken hat die vierjährige Amélie bereits unserer EIFELON-Redaktion zur Verfügung gestellt. Der Wand-Jahresplaner des Freilichtmuseums, den die Gewinner natürlich erhalten, kann dann gegen einen kleinen Unkostenbeitrag im Museums erworben werden.
„Im Januar freuen wir uns jahreszeitlich über Wintermotive, die irgendwie zum Museum passen. Dazu nutzt Ihr am Besten ein DIN A4 Blatt. Querformat oder hochkantiges Format ist dabei egal“, macht Daniel Manner die Pänz neugierig. „Schickt uns ein Foto Eures Bildes in den Kommentaren. Im Falle eines Gewinns, bräuchten wir später ein richtig gutes Foto, also schön ausgeleuchtet, ohne Schatten und in hoher Auflösung. Da können wir Euch aber gerne helfen.“ Einsendeschluss für die erste der zwölf Malaktionen ist der 31. Januar.
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