Kreise, Kreis Düren: Der Schriftzug prangt unübersehbar auf zwei neuen Autos des Kreises Düren. Dieser Slogan ist gleichzeitig Programm. Landrat Wolfgang Spelthahn setzt für den Kreis seit langem auf Wasserstoff (H2) als umweltschonende Antriebsform: „Wir werden uns weiter als Wasserstoff-Region entwickeln“, sagte er bei der Wagenübergabe im Technologiezentrum Jülich (TZJ).
Hier wurden mit einem Mercedes GLC F-Cell und einem Toyota Mirai zwei Fahrzeuge vorgestellt, die dem Kreis nun zur Verfügung stehen. Gezeigt wurden im TZJ aber nicht nur diese beiden Autos, sondern auch Busse und weitere Pkw mit H2-Antrieb. Vor drei Wochen waren erstmals Wasserstoffzüge durch den Kreis Düren gefahren – mit großer Resonanz aus der Bevölkerung, die zahlreich und interessiert das Angebot annahm, mit dem Zug nach Jülich und Obermaubach zu fahren. (EIFELON berichtete)
Die Präsentation der neuen Fahrzeuge im TZJ war diesmal mit einem großen, informativen Rahmenprogramm verbunden, in dem über die Bedeutung von Wasserstoff in der regionalen Mobilität berichtet wurde. Der Kreis Düren sei als Wasserstoffregion bestens geeignet und aufgestellt, versicherte Spelthahn. Es sei aber nun an der Zeit, nicht nur zu forschen, sondern auch die Anwendung zu zeigen. Der Toyota ist dem Kreis vom Land NRW zur Verfügung gestellt worden, der Mercedes vom Hersteller. Spelthahn warb während der Präsentation darum, die neue Technologie offen anzunehmen.Bis zum Jahr 2021 wird der Kreis Düren selbst fünf Wasserstoffbusse anschaffen. Die erste H2-Tankstelle ist mittlerweile genehmigt und wird vom Bund mit 1,3 Millionen Euro gefördert. Außerdem wird der Kreis ein Wasserstoff-Informationszentrum einrichten, um vor allem für ein größeres Bewusstsein für diese ressourcenschonende Technik zu werben. Darüber hinaus wird es im Rahmen einer „Wasserstoff-Werkstatt“ Veranstaltungsformate zum Thema geben. Bis zum nächsten Jahr sollen zudem zwei Wasserstoffzüge angeschafft werden, die im Netz der Rurtalbahn eingesetzt werden.
Natürlich ist es unser Ziel, grünen Wasserstoff lokal vor Ort bei uns im Kreis Düren zu produzieren,
betonte Landrat Wolfgang Spelthahn und unterstrich, dass die weitere Etablierung des Kreises Düren als Wasserstoffregion auch zusätzliche Arbeitsplätze bringe.
Das Jülicher Unternehmen NPROXX stellt Wasserstofftanks her. Weltweit gebe es nur vier Unternehmen dieser Art. „Je mehr Wasserstoff bei uns nachgefragt wird, desto mehr neue Jobs entstehen“, betonte Spelthahn. Die Wertschöpfung bleibe damit im Kreis Düren. Es würde nun weiter mit Hochdruck daran gearbeitet, die Infrastruktur auf- und auszubauen. Kurzfristig sollen im Kreisgebiet vier weitere H2-Tankstellen installiert werden.
Eine Interview-Runde mit Professor Bernhard Hoffschmidt, Direktor des Institutes für Solarforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), und Dr. Johannes Kuhn (Kölner Ingenieurbüro EMCEL) informierte über den Stand der Wasserstoffforschung, nachdem Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär aus dem Forschungsministerium Berlin, mit einer Video-Grußbotschaft zugeschaltet worden war.
Der gebürtige Dürener sagte, die Bundesregierung bereite derzeit eine Wasserstoffinitiative vor und stelle rund 500 Millionen Euro Förderung bereit. Eine multimediale Präsentation zeigte Einblicke in die Entwicklung der großen Autohersteller.
Abschluss war dann die Enthüllung der beiden Wasserstoffautos. Der einprägsame Schriftzug „Kreis Düren – mobil mit Wasserstoff“ auf den Türen und der Motorhaube der Vorführmodelle brachte es auf den Punkt. Fünf Worte, ein Programm. Anschließend gab es die Möglichkeit, alle ausgestellten Fahrzeuge ausführlich in Augenschein zu nehmen und die alternativen Antriebsmöglichkeiten gleich auszuprobieren.
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