Kreise, Kreis Düren: Bereits zum achten Mal wurde der Kunstpreis des Kreises Düren verliehen. Mit dieser Auszeichnung wird auf das große Potenzial der Künstler aufmerksam gemacht, die im Kreis Düren geboren sind oder lange Zeit hier in dieser Region gearbeitet haben. Volker Saul, Julia Seidensticker, Thomas Keller und Klaus Dauven waren bereits Preisträger und wurden für ihr aktuelles Schaffen gewürdigt. Darüber hinaus wurden Dr. Herbert Falken, Herb Schiffer und Ulrich Rückriem für ihr Lebenswerk geehrt. Nun erhielt Claudia Kallscheuer die begehrte Trophäe.
„Ich war sprachlos und sehr erfreut, als mich Landrat Wolfgang Spelthahn im März angerufen hat, um mitzuteilen, dass die Jury mir den Preis einstimmig zuerkannt hat. Dieser Preis ist eine Bestätigung und Anerkennung meiner langjährigen Arbeit“,
freute sich die Künstlerin während der Feierstunde, als der Dürenerin die Auszeichnung – garniert mit einem Blumenstrauß – und ein Scheck über das Preisgeld von 5.000 Euro überreicht wurden. Doch damit nicht genug: Mit der seit 2003 im Zweijahres-Rhythmus verliehenen Auszeichnung ist immer auch eine Einzelausstellung verbunden. „Nun dürfen wir uns auf die Vernissage im März 2018 im Leopold-Hoesch-Museum freuen“, machte Spelthahn auf die geplante Ausstellung neugierig.
Die Konkurrenz um den achten Kunstpreis war so groß wie nie zuvor. „Es sind Bewerbungen von 30 Künstlerinnen und Künstlern mit professionellem Anspruch eingegangen. Wir hatten wirklich die Qual der Wahl“, berichtete der Landrat. In der Jury sind die Kreistagsfraktionen und namhafte Kunstexperten wie Professor Frank Günter Zehnder vertreten. Der Direktor der Internationalen Kunstakademie Heimbach hielt somit auch die Laudatio.
„Die Künstlerin zeichnet sozusagen mit dem Garn und malt auch mit ihm. Seit Jahren vergeht kein Tag, ohne dass sie damit gearbeitet hat. Sie besitzt eine in Material und Form sehr individuelle Kunstsprache, die sie stetig, konsequent und innovativ weiterentwickelt. Ihre Kunst ist von einer besonderen Art und fiel – schlicht und einfach – der Jury auf“, wusste der Kunsthistoriker zu berichten.
Claudia Kallscheuer ist ausgebildete Schneiderin und hat Anfang der 1990er Jahre Modedesign und später Malerei studiert. Folgerichtig prägen textiles Material und textile Techniken ihr gesamtes bisheriges Oeuvre. Erst in diesem Frühjahr ist sie aus ihrer Wahlheimat Berlin nach Düren zurückgekehrt. Neben Stoffen und Garnen benutzt die Preisträgerin Tafel- und Schelllack, Binder, Wachs und Nagellack, Heißkleber, Tusche und Acryl zur Herstellung ihrer innovativen Kunstwerke. Seit vier Jahren bestickt sie ununterbrochen textile Teebeutel, zum Beispiel mit dem Datum und dem Bio-Wetter. Diese bewahrt sie hängend auf. „Obwohl jedes Werk klein ist, handelt es sich um ein Mammut-Projekt, auf dessen Ergebnis man gespannt sein darf“, hob Zehnder hervor. Mit einem Grußwort wandte sich Käthe Rolfink, Vorsitzende des Kreis-Kulturausschusses, ebenfalls an die Gäste, unter denen mit dem Kreuzauer Klaus Dauven auch der Preisträger des Jahres 2013 war. In zwei Jahren – 2019 – wird Professor Walter Dohmen in den illustren Kreis aufgenommen.
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