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Teuere Windspiele mit magerer CO2 Bilanz. [Foto: cpm]

Der Wind schickt (k)eine Rechnung

Eifel: Hat die deutsche Energiewende noch etwas mit der ursprünglichen Idee vom Klimaschutz für unseren Planeten zu tun? Seit 2009 hat in Deutschland der CO2 Ausstoß trotz EEG und hoher Förderung der Erneuerbaren Energien zugenommen: 25.000 deutsche Windanlagen leisten somit keinen Beitrag zu den Zielvorgaben des Klimaschutzes.

Inzwischen wird es immer offensichtlicher, dass die deutsche EEG Förderung der Erneuerbaren Energien dem Klima nicht hilft. Der europäische Handel mit CO2 Zertifikaten torpediert alle Aktivitäten der CO2 Reduktion. Was wir hier an Emissionen einsparen, wird anderswo wieder – vermehrt – ausgestoßen.

In diesem Jahr werden mindestens 28 Milliarden Euro von den Verbrauchern – zusätzlich zu ihrem Strompreis – an EEG Umlage, bezahlt. Das führt mittlerweile zu einer massiven Abschöpfung von Kaufkraft bei den Bürgern. Weitere Fördermilliarden, die von Bund und Ländern im erneuerbaren Energiesektor ausgegeben werden, fehlen bei sinnvollen und dringend gebotenen Investitionen im Staatshaushalt. Dem gegenüber steht keine Minderung des deutschen CO2 Ausstoßes.

Für das Jahr 2017 verlangen die Übertragungsnetzbetreiber eine weitere Erhöhung der EEG Umlage um acht Prozent.

Eine neue Untersuchung des Dice Instituts der Heinrich Heine Universität Düsseldorf hat die bisherigen Kosten der Energiewende in Deutschland bis zum Jahr 2015 analysiert und die weiteren – in den nächsten zehn Jahren – bis 2025, anfallenden Kosten hochgerechnet. Dabei hat man sich ausschließlich auf den Strombereich konzentriert. Die weitergehenden Kosten einer Umstellung im Bereich Heizung, Verkehr, oder die energetische Sanierung im Wohnbereich blieben für diesen Zeitraum ohne Berücksichtigung. Aber auch ohne diese Parameter ist das Ergebnis alarmierend:

Seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 ist der Anteil des Stroms aus Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland stetig gestiegen; 2015 lag er bei 32,6 %. Damit wird das Ziel der Bundesregierung eines Anteils der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, 40 % bis 45 % im Jahr 2025, voraussichtlich erreicht

Und weiter:

Die direkten Kosten der Energiewende – bestehend aus den sog. EEG-Differenzkosten (EEG Subvention minus Stromertrag, die Red.) und den KWK-Zuschüssen (Kraft-Wärme-Kopplung, die Red.) – beliefen sich in dem Zeitraum 2000-2015 auf ca. 133 Milliarden Euro. Davon entfielen fast 125 Milliarden Euro auf die EEG-Differenzkosten.

Bis 2025 werden die direkten Kosten schätzungsweise auf 425 Milliarden Euro steigen, wobei das Gros davon – fast 283 Milliarden Euro – wieder durch die EEG- Umlage generiert wird.

Damit, so folgert das Gutachten, welches von der Düsseldorfer Hochschule für die INSM (Initiative-Neue-Soziale-Marktwirtschaft, dem Lobbyverband der Metall und Elektroindustrie, die Red.) erstellt wurde, dass allein für die EEG Subventionen durch die Stromverbraucher über 400 Milliarden Euro zu bezahlen sind. Rechnet man die Netzausbaukosten hinzu, wird sich der notwendige Beitrag der Stromkunden bis 2025 auf rund 520 Milliarden Euro allein für den Stromsektor summiert haben. Die Untersuchung gibt zu bedenken, dass ein Großteil der Aufwendungen noch nicht in der bisherigen Rechnung für die Jahre von 2000 bis 2015 enthalten sei:

Folglich belaufen sich die Gesamtkosten der Energiewende in dem Zeitraum 2000-2015 auf ca. 150 Milliarden Euro (nominal), wobei Netzausbaukosten in diesem Zeitraum noch nicht berücksichtigt wurden. In den Jahren 2000 bis 2025 müssen geschätzt rund 520 Milliarden Euro (nominal) (einschließlich der Netzausbaukosten, die Red.) für die Energiewende im Bereich der Stromerzeugung aufgebracht werden.

Pro Einwohner (gerechnet wurde linear mit 82 Millionen Einwohnern, die Red.) vom Neugeborenen bis zum Greis, ergibt sich somit ein Gesamtbetrag von über 6.300 Euro, welcher im Zeitraum 2000 bis Ende des Jahres 2025 anfällt. Bis 2015 sind davon bereits 1.830 Euro pro Einwohner angefallen, in den kommenden zehn Jahren wird jedoch auf die Einwohner noch ein deutlich höherer Kostenblock zukommen. Pro Einwohner werden dies über 4.500 Euro sein.

Eine vierköpfige Familie zahlt somit bis 2025 direkt und indirekt über 25.000 Euro für die Energiewende. Das Gros der Kosten ist dabei noch nicht angefallen, sondern kommt erst auf die Bevölkerung zu. In den kommenden zehn Jahren werden dies 18.000 Euro für eine vierköpfige Familie sein.

Verteilt man diesen Betrag auf die einzelnen Monate, so kostet die Energiewende jeden einzelnen in Deutschland lebenden Einwohner monatlich über 20 Euro. Auch hier gilt jedoch: Bis 2015 waren dies noch weniger als 10 Euro pro Monat. Im Zeitraum 2016-2025 werden dies jedoch rund 37,50 Euro pro Monat und Einwohner sein. Der Großteil der Kosten der Energiewende wird also noch zu zahlen sein.

Welche Forderungen auf die Gesellschaft in den darauf folgenden 25 Jahren (2025 bis 2050) noch zukommen werden, wenn die angestrebte CO2 freie Energieversorgung bis dahin Realität werden sollte, lässt sich finanziell überhaupt noch nicht absehen.

Angesichts dieser Zahlen und der Wirkungslosigkeit der geförderten Ökostromerträge auf das CO2 Aufkommen, stellt sich die Frage, ob die erst im Juni 2016 im Bundestag verabschiedete Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), nicht einer massiven Nachbesserung bedarf. Die Energiewende ist so schlichtweg weder zu bezahlen, noch hat sie eine klimatechnisch positive Wirkung, die eine derartige massive Kostenlawine rechtfertigen würde.

Link zum Gutachten:
http://www.insm.de/insm/dms/insm/text/soziale-marktwirtschaft/EEG/INSM_Gutachten_Energiewende.pdf

14.10.2016WirtschaftEifel0 Kommentare cpm

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