Eifel: Es wird langsam wieder zur Normalität, dass auf der Bahnlinie Düren-Euskirchen ein Zug verkehrt – und zwar kein Güterzug, sondern eine Personenbahn. Seit Karfreitag rollt der Bördeexpress wieder und inzwischen werden auch ganze Wochenenden und Feiertage abgedeckt. Im Drei-Stundentakt können Fahrgäste von Düren nach Euskirchen gelangen und dabei ein Fahrrad sogar kostenlos mitnehmen, denn der Bördeexpress ist bei Ausflüglern sehr beliebt. Sie seien sehr erfreut über den Zuspruch, den die Bahn erfahre, meinte Hansbert Schruff, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rurtalbahn e.V. und schon viele Jahre mit dabei. Pro Tag hätten sie 140 bis 170 Fahrgäste, konnte er stolz verkünden. Die Bahn steht nicht nur bei Ausflüglern hoch im Kurs, mittlerweile nutzen auch viele Reisende und Studenten den Bördeexpress, um zu weiter entfernten Zielen zu gelangen.
Das erklärte Ziel aller Beteiligten ist die Wiedereinführung des Regelverkehrs. 1983 wurde die Strecke eingestellt, doch die Gleise blieben dank des Güterverkehrs erhalten. Vor nunmehr elf Jahren gründete sich der Bürgerbahnverein, um die Strecke für den Personenverkehr wieder zu beleben.
Die Ausweitung des Fahrplans auf das ganze Wochenende und die Erhöhung des Taktes sind ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg. Inzwischen sind auch die Landräte Wolfgang Spelthahn, Kreis Düren, und Günter Rosenke für den Euskirchener Kreis Vorsitzende des Vereins, um die Professionalisierung voranzutreiben. Für die Ehrenamtlichen des Vereins bedeutet dies eine große Entlastung. Schruff entkräftet aber auch Befürchtungen, dass der Busverkehr mit Aufnahme des Regelverkehrs des Bördeexpress eingestellt werden könnte. Sie wollen nicht gegeneinander arbeiten, versicherte Schruff: „Die Buslinie 298 ist zur Erschließung der Fläche absolut notwendig“. Es müsse eine sinnvolle Verknüpfung zwischen Bahn und Bus geben.
Damit der Bördeexpress allerdings täglich fahren kann, sind noch einige dicke Bretter zu bohren. Im Vergleich zu den Metropolen sei dies eine kleine Maßnahme, meinte Schruff und er zeigte sich zuversichtlich, dass das Ziel Regelverkehr erreicht wird. Zur Zeit werden an der Strecke noch technische Verbesserungen vorgenommen, um für einen reibungslosen Verkehr zu sorgen. Momentan müssen die Zugbegleiter jeden einzelnen Bahnübergang per Hand absichern. Das bedeutet, die Bahn hält vor dem Bahnübergang, ein Vereinsmitglied springt aus dem Zug, um den Übergang zu sichern, die Bahn fährt ein kurzes Stück weiter und nimmt den Mitarbeiter wieder auf. Die Fahrzeit könnte sich künftig um 16 Minuten verkürzen, jetzt braucht die Bahn für die Strecke Düren nach Euskirchen eine Stunde. Für die Ausflügler ist die Dauer jedoch eher Nebensache, sie können während der Fahrt die Aussicht durch die Panoramafenster genießen. „Es ist ein fantastischer Ausblick“, schwärmte Hansbert Schruff von der Fahrt. Im Zug erhalten die Fahrgäste noch einige Informationen zu Ausflugszielen und Informationen der Bahn. Tickets des VRS, AVV und NRW-Tickets werden anerkannt.
Informationen zum Fahrplan des Bördeexpress: www.boerdeexpress.de
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