EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
Besonders große Haizähne sind zurzeit im Bonner LandesMuseum zu sehen. [Foto: Rainer Rothenberg]

Fund des Monats September: Fossile Haifischzähne

Umland, Bonn: Fossile Hai- und Rochenzähne sind in den 5 bis 34 Millionen Jahren alten Ablagerungen des Niederrheinischen Tieflandes gar nicht so selten. Allerdings sind die meisten Zähne recht klein, von wenigen Millimetern bis zur Größe von etwa zwei Zentimetern.

Ein etwa acht Millionen Jahre alter Haizahn. [Foto: Rainer Rothenberg]

So große Haizähne, wie sie momentan als Fund des Monats September in der Vitrine des Bonner LandesMuseums kostenlos gezeigt werden, sind daher eine Seltenheit. „Die momentan ausgestellten Zähne des Raubfisches weisen eine Größe von etwa sieben Zentimetern auf“, beschreibt Christoph Hartkopf-Fröder vom Geologischen Dienst NRW den sensationellen Fund. Ein Privatsammler hatte die Relikte aus der Urzeit bereits in den letzten Jahren entdeckt. Da die eindrucksvollen Haifischzähne in Kies und Geröll eingebettet lagerten, war jedoch keine aufwändige Restaurierung nötig. In Rees gefunden, werden sie seitdem in der Sammlung des Ruhr Museums Essen präsentiert. Einen Monat lang sind sie nun als Leihgabe im Bonner LandesMuseum zu sehen.

Die etwa acht Millionen Jahre alten Zähne gehörten sicherlich zu den größten Haien, die hier am Niederrhein gelebt haben. Sie dürften eine Länge von über zehn Metern erreicht haben. Damit zählten diese Haie zu den Top-Räubern und hatten keine oder möglicherweise nur noch die Zahnwale als Nahrungskonkurenten.

Vor zirka fünf bis 34 Millionen Jahren – zur Zeit des Oligozäns bis Miozäns – reichte die damalige Nordsee über das Niederrheinische Tiefland bis in die Niederrheinische Bucht. In dem flachen Meer wurden mächtige Tone und Sande abgelagert. Der Einfluss des Meeres war im Norden deutlich stärker.

Im Laufe des Miozäns zog sich das Meer allmählich immer weiter nach Norden zurück. Dadurch entstand im Süden der Niederrheinischen Bucht eine flache Küstenregion mit Mooren, Sumpfwäldern und Flussläufen. Hier bildeten sich die mächtigen Braunkohlenflöze.

Das Meer war Heimat einer reichen Fauna. Einige hundert Muschel- und Schneckenarten lebten auf und im Meeresboden. Auf den Schalen der Muscheln und Schnecken siedelten oft Seepocken und Moostierchen. Stachelhäuter wie Seeigel und Schlangensterne waren deutlich seltener. Auch Wirbeltiere bevölkerten das Meer. Die Knorpelfische, dazu gehören die Haie, Rochen und Knochenfische, waren durch zahlreiche Arten vertreten. Sogar das Vorkommen von Schildkröten und Walen ist durch einige Funde belegt.

Die in Bonn ausgestellten Haizähne gehören zu den größten im Rheinland bisher gefundenen. Alle ehemals messerscharfen Zähne sind stark abgerollt, scharfe Schneide und Spitze abgerundet. Der Grund hierfür hängt mit der Fundsituation zusammen.

Die Zähne waren ursprünglich im Sand des Meeresbodens eingebettet worden. Viel später wurde der Sand durch den Rhein erodiert. Die großen Zähne wurden ein Stück weit zusammen mit Kies und Geröll im Flussbett transportiert und schließlich endgültig eingebettet. Während des Transports mit den groben Steinen im Fluss wurden Schneide und Spitze abgerundet. Beim Kiesabbau gelangten sie dann schließlich wieder ans Tageslicht.

7.9.2018LebenUmland, Bonn0 Kommentare bwp

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite