Zülpich: Die Biogasanlage der Diefenthal GmbH & Co. KG in Geich hat Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzverwalter Professor Dr. Römermann hat nun bei der Bezirksregierung Köln einen Antrag auf Genehmigung zur wesentlichen Änderung der Anlage gestellt. Zur Ertüchtigung der Biogasanlage sind Änderungen des bestehenden Anlagebetriebes notwendig, heißt es in der öffentlichen Bekanntmachung. Vorrangig zählt dazu die Erhöhung der Durchsatzleistung.
Hatte die Anlage bisher eine Genehmigung, 50 Tonnen Bioabfall pro Tag zu verarbeiten, so sollen nun – nach dem Antrag bei der Bezirksregierung Köln – 150 Tonnen pro Tag die Anlage durchlaufen.
Umweltschützer äußerten in einem Brief an Bürgermeister Hürtgen Bedenken gegen diese Erweiterung der Abfallmengen um 200 Prozent. In dem Genehmigungsantrag ist „von nicht besonders überwachungsbedürftigen Abfällen“ die Rede. Die Sorgen richtet sich gegen die großen Mengen an Rückständen, so müssen dann – nach der Vergasung – 54.000 Tonnen Gärsubstrate pro Jahr auf den umliegenden Feldern eingebracht werden. Das überlaste das Grundwassernetz, wird befürchtet. Beispiele aus Holland zeigten, dass dort in weiten Regionen das Trinkwasser durch die Gülleverklappung nicht mehr genießbar ist. Erfahrungswerte aus anderen Anlagen würden belegen, dass diese genützt würden, um Fäkalien und „sonstige Abfälle“ zu entsorgen. Um hier einen Missbrauch zu verhindern, wären umfangreich Eingangskontrollen der angelieferten Abfälle notwendig. Dazu wäre allerdings eine dauerhafte und kostenintensive Kontrolle durch die Behörden erforderlich. Ebenso sehen die Umweltschützer das zusätzliche Verkehrsaufkommen durch die Anlieferung der Abfälle und die zu erwartende Geruchsbelästigung der Anwohner kritisch.
Der Antrag der Firma Diefenthal und die zugehörigen Unterlagen liegen vom 7. November bis einschließlich 6. Dezember bei der Stadt Zülpich aus. Sie können im Rathaus im Planungsamt, Raum 210, in den Zeiten montags bis donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 17.30 Uhr, sowie freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr eingesehen werden.
Einwendungen gegen dieses Vorhaben können bis 20. Dezember schriftlich an die Bezirksregierung Köln oder bei der Stadt Zülpich erhoben werden.
Der Erörterungstermin zu den erfolgten Einwendungen findet am Dienstag, dem 24. Januar 2017, in der Festhalle Zülpich, Blayer Straße 20 statt.
EIFELON berichtete: Insolvenz der Biogasanlage
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