Heimbach: Kunsthistoriker Professor Frank Günter Zehnder, der viele Jahre das Bonner Landesmuseum führte, ist zwar kein Museumsleiter mehr, doch seine hohen Ansprüche an Kunstpräsentationen setzt er auch in der Internationalen Kunstakademie Heimbach um. „In unserer vierten, großen Sonderausstellung zeigen wir nach James Rizzi, Janosch und Charles Fazzino in diesem Jahr das Werk von Otmar Alt. Auch diese Ausstellung hat wieder musealen Charakter.“ Otmar Alt gilt als einer der weltweit bekanntesten, zeitgenössischen deutschen Künstler und hat mit seinen fröhlich-hintergründigen Bildern und Kreaturen die internationale Kunstwelt erobert. Hier in der Region ist er nicht nur als „Kunstakademie-Dozent der ersten Stunde“, sondern auch als Schöpfer eines fantasievoll gestalteten Regiosprinters der Rurtalbahn bekannt.
„Kosmos“ lautet das Motto seiner Ausstellung, die von der Kunstakademie und der Kulturinitiative des Kreises Düren konzipiert wurde, und am Sonntagvormittag eröffnet wird. Ein treffend gewählter Titel, wenn man „Kosmos“ als Synonym für „die Welt als geordnetes Ganzes“ versteht. In der Bilderschau auf Burg Hengebach wird die künstlerische Welt des Otmar Alt als „geordnetes Ganzes“ ausgestellt. Von seinen frühen Anfängen in den 1960er Jahren, über seine anschließenden „Puzzle“-Bilder, von den surrealistischen, abstrakten oder dunklen Phasen, über religiöse Kunst bis hin zu den neusten, großflächigen Werken: Bunte, farbenfrohe Bilder auf schneeweißer Leinwand, die noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Ab 14.00 Uhr können Besucher am Sonntag in die bunte Bilderwelt des Künstlers eintauchen und sich vom fantasievollen Oeuvre beflügeln lassen.
„Bei der Auswahl der Bilder haben wir darauf geachtet, dass alle Aspekte seiner Kunst gezeigt werden können“, betont Akademiedirektor Zehnder. Persönlich war er zu Otmar Alt nach Hamm-Norddinker gefahren, um im gut sortierten Archiv und Depot des Künstlers die Kunstwerke für die Ausstellung eigenhändig auszuwählen.
Neben 100 farbenfrohen, meist großformatigen Bildern sind bis zum 31. Mai auch zahlreiche Bronze-, Ton- und Glasskulpturen im Haus am Burghof und in den Ateliers auf Burg Hengebach zu sehen. In stabilen Transportkisten bruchsicher verpackt, wurden die fragilen Unikate nach Heimbach gebracht.
Bevor die einzelnen Exponate mit tatkräftiger Unterstützung von Hausmeister Alfred Siepen jedoch ihren Platz in der Ausstellung erhielten, nahm Restauratorin Gabriela Kremer die Leihgaben drei Tage lang genauestens unter die Lupe. Auf einer Liste wurde der Zustand jedes Bildes akribisch protokolliert. Dieser Vorgang wird nach der Ausstellung wiederholt, um sicher zu gehen, dass die Kunstwerke unbeschadet zurückgegeben werden können. „In all den Jahren sind wir mit dieser Vorgehensweise glänzend gefahren und wurden von der Versicherung für unsere Sorgfalt gelobt“, unterstreicht der Akademiedirektor diese Vorsichtsmaßnahme.
Im Gegensatz zu bisherigen Jahresausstellungen wird es in diesem Jahr keine limitierte Sondergrafik geben. „Otmar Alt hat sich komplett auf Unikate verlegt. Das macht seinen Ruhm aus“, erklärt Zehnder. Passend zur Ausstellung fertigte Goldschmiedin Anja Schlader, die seit mehreren Jahren Schmuckentwürfe von Otmar Alt kunsthandwerklich umsetzt, allerdings eine Brosche in Form eines Katzenkopfes. Eine Anspielung auf ein immer wiederkehrendes Motiv in Otmar Alts Bildern. Der renommierte Künstler, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert, wird sowohl bei der Vernissage am Sonntag, als auch bei der Finissage am 31. Mai anwesend sein.
Die in Deutsch und Niederländisch beschilderte Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr und donnerstags von 10.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7,00 Euro, mit Coupon 5.00 Euro. Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr haben freien Eintritt. Öffentliche Führungen (2,50 Euro pro Person) finden samstags um 15.00, sonntags um 14.00 und donnerstags um19.00 Uhr statt.
Nähere Informationen unter www.kunstakademie-heimbach.de
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