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Sie fingen gleich an zu schmökern: Peter Cremer, Helmut Lanio, Margareta Ritter, Brit Gossardt, Frank Günter Zehnder und Klaus Ranglack (v.l.). [Fotos: bwp]

Lit.Eifel: Bunte Bücherschränke machen Lust aufs Lesen

Heimbach: Kunterbunt geht es momentan nicht nur in den Ateliers, sondern auch im Innenhof der Internationalen Kunstakademie zu: Hier sind bis zum 11. September fünf, zu Bücherschränken umfunktionierte Telefonzellen zu sehen. Danach werden die kunstvoll gestalteten Minibibliotheken an ihre Standorte in Heimbach, Kall, Monschau, Schleiden und Stolberg transportiert, wo sie rund um die Uhr kostenlose Literatur für große und kleine Leseratten bieten. Am Mittwoch wurden die von Künstlern und Kindern liebevoll verzierten Telefonzellen an die Vertreter der fünf Städte übergeben. Tags zuvor hatte die Euskirchener Firma Salgert die schwergewichtigen Tauschbörsen kostenlos aus der Halle des Bauhofs zur Kunstakademie befördert.

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Zukünftig will Margareta Ritter noch weitere Bücherschränke in der Region aufstellen.

Als erste Vorsitzende der Lit.Eifel ließ Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter die Entstehungsgeschichte der Minibibliotheken noch einmal Revue passieren. Entstanden als ein LEADER-Projekt konnte das Lit.Eifel-Team – neben der Organisation von Autoren-Lesungen an außergewöhnlichen Orten in der Eifel – auch eine ausgefallene Idee realisieren. Um die Lesefreude in der Eifel zu wecken, wurden sieben ausrangierte Telefonzellen in Brandenburg erworben. 2015 konnten die Telefonhäuschen in Monschau durch den Einbau von stabilen Edelstahlregalen zu wetterfesten Bücherstuben umgerüstet werden. Zwei der begehbaren Tauschbibliotheken wurden anschließend ins belgische Eupen transportiert, um auch dort Lust aufs Lesen zu wecken. Fünf Dozenten der Internationalen Kunstakademie sorgten dann gemeinsam mit Kinder und Jugendlichen aus Titz im Heimbacher Bauhof für das künstlerische Outfit der literarischen Tauschbörsen. EIFELON berichtete: https://eifelon.de/region/lit-eifel-aktion-telefonzellen-werden-bunte-buecherschraenke.html.

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Die bunten Unikate sind absolute Hingucker im öffentlichen Raum.

Um in den Genuss von einem der fünf Bücherschränke zu kommen, verpflichteten sich die Kommunen vorab, zwei Voraussetzungen zu erfüllen: Sie müssen 35 Prozent der für Kauf, Transport, Interieur und Gestaltung entstandenen Gesamtkosten tragen. „Das sind jeweils 450,00 Euro“, zog Margareta Ritter Bilanz. Außerdem mussten ehrenamtliche „Paten“ gefunden werden, die sich verantwortlich um den Lesevorrat kümmern. In Heimbach hat diese Funktion beispielsweise Brit Possardt übernommen. In Kall wird der bunte Hingucker vom Kloster Steinfeld betreut. Für den Bücherschrank in Monschau-Konzen trägt demnächst die private Initiative „Eulennest“ die Verantwortung.

Wer sich in den nächsten Tagen die bunten Minibibliotheken im Burghof anschaut, sollte sich auch Zeit für die 41. Werkschau nehmen, die während des diesjährigen Akademiefestes eröffnet wurde. Bis zum 25. September werden erneut hoch interessante Arbeiten ausgestellt, die in den Workshops der vergangenen Monate entstanden. Auffallend, dass sich einige der Bilder assoziativ mit der Thematik Flucht und Vertreibung beschäftigen. Im Workshop des Dürener Künstlers Herb Schiffer entstand beispielsweise das Bild „Wohin?“. Christa Oberbrenner malte die Silhouette von fünf schlanken Personen, die regungslos aufs Meer starren. Dort in der Brandung schwimmen sechs Fässer mit radioaktiven Abfällen. Neben ihnen auf dem dürren Boden ein kleines Köfferchen. Ob die schneeweiße „Friedenstaube“, die über der gespenstischen Szene schwebt, eine Lösung prophezeit?

Wer seinen Blick auf Bilder schulen möchte, sollte am dreitägigen Seminar teilnehmen, das Akademiedirektor Professor Frank Günter Zehnder am 8., 15. und 22. September jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr anbietet. In den drei Vortragsabenden führt der Kunsthistoriker an praktischen Beispielen in die Bildbetrachtung und Bildanalyse ein. Die Gebühr für alle drei Veranstaltungen beträgt – inklusive Getränkebewirtung – 30,00 Euro. Die Teilnahme an einem einzelnen Abend kostet 15,00 Euro.

Im Gegensatz zu Erwachsenen nähern sich Kinder ganz unbefangen dem Thema Kunst. Während der Herbstferien bietet die Volkshochschule Rur-Eifel in Kooperation mit dem Schulpsychologischen Dienst erneut die „Entdecker-Woche“ für Kinder von sechs bis zwölf Jahre an. Vom 10. bis 14. Oktober können die kleinen Entdecker ihre Begabungen und Interessen kostenlos ausprobieren. In der Heimbacher Kunstakademie werden Töpfer- und Malkurse angeboten. Zudem können sich die Pänz in den Sparten Druck und Fotografie ausprobieren. Wer teilnehmen möchte, sollte sich bis zum 19. September anmelden. Nähere Informationen: Internationale Kunstakademie Heimbach, Hengebachstraße 48, 52396 Heimbach, Telefon: 02446 – 809700, Mail: .

Weitere Details gibt es auf der neu gestalteten Internetseite, die während des diesjährigen Sommerfests von Landrat Wolfgang Spelthahn offiziell freigeschaltet wurde: www.kunstakademie-heimbach.de

2.9.2016KulturHeimbach0 Kommentare bwp

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