Eifel: „Ausgepowert, aber glücklich“, so beschreibt Jörg Schumacher sein Gefühl nach der erfolgreichen, aber anstrengenden Teilnahme bei „Rad am Ring“. 24 Stunden lang strampelte er sich mit seinem insgesamt 24-köpfigen Team für das Bessenicher Benefiz-Projekt „miteinander.regional.alle“ ab und konnte vergangenen Samstag die unerwartet hohe Summe von 25.100 Euro einfahren. Mit einer Spende von einem Cent pro gefahrener Runde war es jedem möglich, ’sein Scherflein beizutragen‘. „Am Anfang sah es mit den Spendengeldern pro Runde noch etwas dünn aus“, meint Schumacher rückblickend. Da dümpelte die finanzielle Unterstützung bei gut 20 Euro pro Runde, doch in der letzten Woche vor der Veranstaltung habe das Spendenbarometer „gerattert“. Da schnellte der gesponserte Rundenbeitrag von mittlerweile 60 auf fast 100 Euro in die Höhe.
„Das Geld reicht nun, um die ehemaligen Stallungen mit Kanal, Wasser und Strom zu erschließen. Wir kommen damit super hin und können auch noch die Güllegrube ausbaggern“, freut sich der Fahrrad-Fan über einen weiteren, finanziellen Baustein für das gemeinsame Vorhaben. In dem ehemaligen Eifeler Bauernhof wollen er und seine Mitstreiter ein integratives Wohnprojekt für gehandicapte Mitmenschen einrichten. (EIFELON berichtete)
Die Hälfte der Fahrrad-Crew reiste schon am Freitag an und übernachtete am Nürburgring auf Feldbetten oder Liegestühlen. „Einer aus unserm Team kam extra von Hamburg in die Eifel“, erzählt der gebürtige Zülpicher begeistert. Punkt 12.22 starteten die Rennradfahrer von der Mercedes Arena auf die 24 Kilometer lange Rundstrecke. Drei Minuten später fiel der Startschuss für die knapp neun Kilometer lange, äußerst anspruchsvolle Mountainbike-Strecke.
„Wir kannten uns zum Teil noch nicht, aber unser Team funktionierte trotzdem vorbildlich“, schwärmt Schumacher noch im Nachhinein. Trotz der körperlichen Anstrengung sei jeder für den guten Zweck über sich hinausgewachsen – auch die neun Neulinge. Er selbst absolvierte während der 24 Stunden 15 Mountainbike-Runden. „Mit den schwierigen Auf- und Abfahrten war das eine echte Herausforderung“, räumt der 49-Jährige ein. Im gleichen Atemzug lobt er die Veranstalter: „An den schwersten Streckenabschnitten waren nachts Flutlichtmasten aufgestellt. Ansonsten war die Piste rechts und links alle zwei Meter von Wachskerzen gesäumt. Das war eine Wahnsinnsatmosphäre. Besonders, wenn in der Dämmerung der Nebel aufzog“, schildert Jörg Schumacher seine Erlebnisse am Nürburgring.
Trotz der körperlichen Dauerstrapazen für die 24 Radler herrschte im mra-Fahrerlager rund um die Uhr eine entspannte Stimmung. „Die Absprache in unseren sechs Teams war einfach genial“, hebt Schumacher hervor. Während sich die einen bei Kuchen oder Pasta-Gerichten für die nächsten Runden stärkten, kneteten und massierten andere Teilnehmer ihre bereits beanspruchte Muskulatur. Wieder andere versuchten, zumindest für kurze Zeit zu schlafen, um Energie für die nächsten Touren zu tanken. Im fliegenden Wechsel schwangen sich die 24 Fahrer 24 Stunden lang aufs Rad und absolvierten Runde um Runde. Die atmosphärischen Schnappschüsse will Fotografin Birgitt Janus demnächst in einem Fotobuch zusammenfassen.
„Wir werden uns vermutlich erst wieder 2019 bei ‚Rad am Ring‘ beteiligen, denn die ganzen organisatorischen Vorbereitungen kosten viel Zeit.“ Die will Jörg Schumacher gemeinsam mit seinen Unterstützern nun lieber in den Ausbau seines integrativen Wohn-Projekts stecken.
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