EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
Ein toter Rotmilan zwischen den Windrädern in Nideggen-Berg. [Foto: privat]

Toter Rotmilan gefunden – was tun?

Eifel: Am 18. Oktober fanden Spaziergänger auf der Wiese zwischen den beiden Windrädern in Nideggen-Berg einen toten Rotmilan. Anhand der Verletzung und des Fundorts konstatierte Dr. Lutz Dalbeck von der Biologischen Station des Kreises Düren in Zerkall, dass der Milan das Opfer eines rotierenden Windradflügels geworden sei.

Rotmilane gehören zu den häufigsten Schlagopfern der Windmaschinen. Das liegt an ihrer Jagdtechnik. Im Gleitflug beobachten sie das offene Gelände unter sich, auf der Suchen nach Beute. Dabei kommen sie immer wieder den vor ihnen aufragenden Windrädern in die Quere – meist mit tödlichem Ausgang.

Die seit mehr als 20 Jahren stetig steigende Anzahl der Windanlagen stellt für Greifvögel ein ernstzunehmendes Problem dar. Rotmilane sind besonders stark von tödlichen Kollisionen mit den rotierenden Rotorblättern betroffen. In Deutschland sind mehr als 38 Prozent der bisher registrierten fast 4.000 Kollisionsopfer Greifvögel.

Ohne tödliche Unfälle erreichen Rotmilane ein hohes Alter, ziehen aber nur wenige Junge auf, daher wirken bei ihnen Verluste besonders schwer. Dabei trägt Deutschland eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser streng geschützten Art: Mehr als die Hälfte aller Rotmilane weltweit brüten in Deutschland.

Was also ist zu tun, wenn man einen toten Rotmilan in der Nähe eines Windrades findet? Dr. Dalbeck rät, die Fundstelle mit Fotos zu dokumentieren: Ein Foto des toten Vogels und ein weiteres Foto mit der Umfeld-Situation des Auffinde-Orts, um den Fundort auch später geographisch zuordnen zu können.

Um eine anschließende Analyse der Todesursache durch ein veterinärmedizinisches Institut zu ermöglichen, sollte man den Vogel nicht liegenlassen, sondern bergen. Tote Vögel werden innerhalb kürzester Zeit von Katzen oder Füchsen weggeschleppt. Damit sei eine wissenschaftliche Analyse der Todesursache nicht mehr möglich.

Auch wenn der Vogel nicht geborgen wird, sollte man auf jeden Fall die Untere Naturschutzbehörde beim Kreis oder die Biostation informieren, die Fotos vorlegen und den Fundort beschreiben. Die Behörden sorgen dann dafür, dass der Fund in der bundesweiten Vogelschlagdatei in Brandenburg, beim Landesamt für Umwelt, registriert wird. Über einen Meldebogen, den man herunterladen kann, kann man das aber auch selbst veranlassen.

Die Staatliche Vogelschutzwarte des Landesamtes für Umwelt in Brandenburg trägt seit dem Jahr 2002 verfügbare Daten zu Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen an Windenergieanlagen (WEA) in Europa und Deutschland zusammen. Ziel dieser Datenbank ist es, die vorhandenen, bundesweit verstreuten Daten über Anflugverluste an Windanlagen (WEA) zusammenzutragen, durch diese Aggregation zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen und die Einhaltung von Mindeststandards bei der weiteren Datengewinnung und –dokumentation durchzusetzen.

Hat man sich entschlossen, den toten Vogel zu bergen, sollte man anschließend und sobald möglich eine Biostation oder die Untere Naturschutzbehörde des Kreises informieren. In der Zwischenzeit sollte der Vogel möglichst kühl gelagert werden. In eine Plastiktüte und anschließend in die Kühltruhe, das sorgt dafür, dass der Verwesungsprozess nicht einsetzt.

Die Untere Naturschutzbehörde kümmert sich bei streng geschützten Arten um eine Analyse der Todesursache, wenn der Finder das tote Tier im Kreishaus abgibt. Wichtig sind natürlich auch die Angaben, wo und wann das Tier gefunden wurde.

Kontakt Kreisbehörden:

Umweltamt Kreis Düren:

Tel.: 02421 22 – 2691

Umweltamt Kreis Euskirchen:

Abt. Planung und Umwelt
Tel: 02251 – 15 – 236

StädteRegion Aachen

Tel: 0241 – 5198 – 2622

Biologische Station im Kreis Düren:

Tel. 02427 – 94 987 0

9.11.2018NaturEifel0 Kommentare cpm

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite