Schleiden: Vergangenheit und Zukunft gut miteinander zu verknüpfen, ist die Herausforderung vieler Eifelgemeinden. In Zeiten knapper Kassen gilt es vermehrt, Fördertöpfe anzuzapfen, um so manche städteplanerische Idee überhaupt stemmen zu können. Einen tiefen Einblick in die Historie bietet nun eine Infostele, die am Parkplatz Walberhof nur wenige Meter entfernt vom gleichnamigen „Walberhof“ installiert wurde.
Die mittlerweile unscheinbare Anlage zählt zu den ältesten Höfen im Schleidener Stadtgebiet. Ihre Geschichte reicht bis ins Hochmittelalter zurück, denn einst war das Gehöft Teil eines Königsgutes. Mit dem Bau der NS-Ordensburg Vogelsang erwarb die „Deutsche Arbeitsfront“ den Hof für die Installation eines Schulflugplatzes. Militärisch genutzt wurde dieser bei dem deutschen Überfall auf die westlichen Nachbarländer, sowie in der Endphase des Krieges durch amerikanische Einheiten. Dann nutzten britische (1946–1951) und anschließend belgische Streitkräfte (1950–2005) das Terrain.
Heute liegt der historische Walberhof im Nationalpark Eifel und war im Oktober 2018 eine der Stationen zur Archäologietour Nordeifel. Zahlreiche Besucher nahmen an den Führungen vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland und örtlicher Experten teil.
Dr. Erich Claßen, Leiter der Bodendenkmalpflege, präzisiert: „Auch heute unscheinbare Bodendenkmäler erzählen spannende Geschichten. Gerade der Walberhof ist ein gutes Beispiel dafür. Ein wesentliches Ziel der Archäologietour Nordeifel ist, die archäologischen und historischen Fakten zu ausgewählten Bodendenkmälern zu sichten und aufzubereiten.“
Da bislang keine kompakte Infotafel die Besucher des Nationalparks Eifel auf den geschichtsträchtigen Walberhof und seine historische Bedeutung hinwies, ließ die Stabsstelle Tourismus- & Kulturförderung der Stadt Schleiden eine informative Stele produzieren. Für die inhaltliche und grafische Ausgestaltung zeichnen die Bodendenkmalpfleger verantwortlich. Unterstützt wurden die Fachleute dabei von dem Journalisten und Sachbuchautor F.A. Heinen, sowie der Historikerin Gabriele Harzheim. Helmut Keutgen, dessen Vater noch auf dem Walberhof gelebt hat, steuerte das historische Bildmaterial bei.
Bürgermeister Ingo Pfennings hob hervor:
Die Kooperation des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege und der Stadt Schleiden sowie den – je nach Station wechselnden – Unterstützern bei der Archäologietour ist dauerhaft: Sieben der acht Infostelen wurden im Nachgang der jeweiligen Veranstaltung installiert. Somit ist gewährleistet, dass das anlässlich der Archäologietour zusammengetragene und aufbereitete Wissen über die jeweilige Station auch für nachfolgende Generationen und Besucher bewahrt wird und jederzeit zugänglich bleibt.“
Bodenständig erfolgreich war auch der Schleidener Eifelverein, Ortsgruppe Dreiborn. Sie beteiligten sich bei der WDR-Mitmach-Aktion „Pflanze Deinen Baum“. Mit Unterstützung der „Stiftung für Mensch und Umwelt“ und deren Aktion „Deutschland summt!“ hatte der WDR „Hier und Heute“ zu der Mitmach-Aktion aufgerufen. Ziel war es, in allen 396 Kommunen in NRW einen Apfelbaum zu pflanzen, um NRW grüner und insektenfreundlicher zu gestalten.
Der Vorsitzende der Ortsgruppe Dreiborn, Georg Gerhards, konnte kürzlich einen Apfelbaum der alten Sorte „Kaiser Wilhelm“ von WDR-Moderator Stefan Pinnow in der Baumschule Ley in Meckenheim entgegennehmen. Besonders freut Gerhards, dass das Bäumchen nun im Rahmen des 25-jährigen Vereinsjubiläums der Dreiborner Ortsgruppe gepflanzt wird.
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