Heimbach: „Russland“ lautet der Schwerpunkt des diesjährigen Kammermusik-Festival „Spannungen“, das vom 16. bis 24. Juni im Heimbacher Jugendstil-Kraftwerk stattfindet. Während der Konzertreihe bietet Lars Vogt als künstlerischer Festivalleiter ein Kaleidoskop der russischen Musik aus verschiedenen Epochen. Blickfang auf dem diesjährigen „Spannungen“-Plakat sind deshalb die Konterfeis dreier russischer Komponisten: Pjotr Tchaikovsky, Dmitri Shostakovich und Sergei Prokofiev.
Auch die diesjährige Auftragskomposition wurde an einen Russen vergeben. „Composer in Residence“ ist dieses Jahr der 45-jährige Moskauer Sergej Newski. Er komponierte ein Klavierquartett für das Festival. Widmeten sich die Komponisten in den vergangenen Jahren eher der „gemäßigten Moderne“, so geht Sergej Newski „so richtig ran“, wie Vogt schmunzelnd formulierte. „Man muss sich ganz darauf einlassen.“Das Schwerpunktthema „Russland“ des diesjährigen Kammermusik-Festivals verweist musikalisch ebenfalls auf das Deutsch-russische Forum, das im kommenden Jahr im Kreis Düren veranstaltet wird.
Seine einführenden Worte zum 21. Kammermusik-Festival begann Lars Vogt, der künstlerische Leiter des fulminanten Events, während der Pressekonferenz mit einer Liebeserklärung an Russland – trotz der momentan schwierigen, politischen Verhältnisse: „Meine erste Frau war Russin, meine zweite Frau ist Halbrussin. Und ich spreche Russisch“, verriet der Weltklasse-Pianist. Zudem sei seine erste große Auslandsreise mit 16 Jahren nach Russland gegangen. „Ich liebe die dortigen Menschen und die Kultur unendlich.“
Michael Stangel, Regionsleiter Kommunales Partnermanagement, betonte im Namen des Energiekonzerns innogy: „Es freut uns sehr, dass wir als Hauptsponsor schon zum 21. Mal vor der außergewöhnlichen Kulisse unseres Wasserkraftwerks Heimbach den Rahmen schaffen, den bekannte Künstler und talentierte Newcommer mit ihrem Spiel mit Leben füllen.“
Während der Festivalwoche kommen im Kraftwerk zehn Konzerte, eine Nacht-Soirée und ein Sonderkonzert des Kölner Kammerorchesters zur Aufführung. Auch bei diesem inoffiziellen Start des Festivals spiegelt sich der „rote Faden“ Russland wider, wenn Lars Vogt die Tastatur seines Flügels gegen den Taktstock tauscht und das Kammerorchester dirigiert.
Neben Lars Vogt und seinen 32 Musikerfreunden aus aller Welt werden auch zwei prominente Moderatoren auf der Bühne des Heimbacher Kraftwerks stehen. Beim traditionellen „Werkstattkonzert“ für Kinder und Jugendliche am Vormittag des 21. Junis führt Moderator und Schauspieler Malte Arkona durch das musikalische Kinderprogramm. Rund 550 Schüler aus der Region können sich auf ein munteres Repertoire freuen, denn den Musikern fallen immer wieder neue Späße ein, um die Kinder spielerisch an klassische Musik heranzuführen. Ludwig Kons, Leiter der Sparte Wasserkraft von RWE Power,, betonte: „Voller Überzeugung sponsern wir auch in diesem Jahr das Projekt ‚Junge Bühne‘. Nachwuchsförderung ist uns wichtig – sowohl in unserm Betrieb als auch bei ‚Spannungen‘.“ Als zweiter prominenter Sprecher wird Konrad Beikircher auf der Bühne stehen, wenn abends Igor Stravinskis „Geschichte vom Soldaten“ zur Aufführung kommt.
Auch in diesem Jahr sind Einführungen vor einigen der Konzerte geplant. Um die Wege so kurz wie möglich zu halten, wird der Musikpädagoge und Journalist Pedro Obiera an fünf Terminen in einem eigens neben dem Kraftwerk aufgebauten, zusätzlichen Zelt auf das Abendprogramm einstimmen. Zudem können Musikfreunde die öffentlichen Proben auf Burg Hengebach miterleben. Die jeweiligen Termine werden am Abend zuvor durch Aushang in der Burg und im Hotel Klostermühle bekanntgegeben.
Der Kartenverkauf beginnt am Samstag, dem 14. April, um Punkt 10.00 Uhr. Dann wird die Faxleitung (02421 – 971683) freigeschaltet. Anschließend werden die Bestellungen – mit den bereits eingegangenen Kartenwünschen – sortiert und nach einem ausgeklügelten Verteilungsschlüssel vergeben.
Auf einen Aspekt machten die Organisatoren besonders aufmerksam: Bei vielen Musik-Interessierten sei das Heimbacher Festival stets mit dem Attribut „ausverkauft“ belegt – nach dem Motto: „Ach, da kriegt man sowieso keine Karten.“ Das stimme so nicht, betonte Dr. Hans-Joachim Güttler, Vorsitzender des Kunstfördervereins Kreis Düren. Viele der im Vorfeld gekauften Karten kämen als ‚Rückläufer‘ wieder in den Verkauf. „Es macht also durchaus Sinn, sich auch während des Festivals um Karten zu bemühen“, ermuntert er die Musik-Fans, ihr Glück weiterhin zu versuchen.
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