Kreise, Kreis Düren: Grüner Wasserstoff – also Wasserstoff aus Solar- und Windenergie – soll zukünftig im Kreis Düren produziert werden. Damit ist Düren der erste Kreis landesweit, der grünen Wasserstoff herstellen wird. Details des Projektes wurden am vergangenen Donnerstag in einer Pressekonferenz im Kreishaus vorgestellt.
Zur Realisierung des Kreis Dürener H2-Projektes wird eine Betreibergesellschaft gegründet. Im kommenden Jahr soll die Wasserstoff-Produktion anlaufen.
Ich freue mich sehr, dass wir renommierte Partner gewonnen haben, um unser Vorhaben umzusetzen. Damit kommen wir, auf dem Weg zur innovativen Wasserstoffregion, einen großen Schritt weiter“,
betont Landrat Wolfgang Spelthahn.
Am Brainergy-Park, dem ehemaligen Gelände der Deutschen Welle, auf Jülicher Stadtgebiet (beteiligt sind neben Jülich die Kommunen Niederzier und Titz), wird einer der größten Solarparks in NRW entstehen. Die dort aus circa 18.000 Solar-Modulen gewonnene elektrische Energie wird verwendet, um über ein Elektrolyseverfahren Wasserstoff (H2) herzustellen. Den Solarpark wird das Euskirchener Unternehmen F&S Solar bauen, die für die Elektrolyse notwendige Anlage die Siemens AG.
„Wir haben jetzt die Baugenehmigung erhalten“, sagte Uwe Czypiorski, Technischer Geschäftsführer von F&S Solar und betonte, dass es nun bald losgehen könnte. Czypiorski lobte wie Dr. Bernd Koch, Leiter dezentrale Energiesysteme bei der Siemens AG, die strategisch gute Lage für die Produktionsstätte am Brainergy Park.
Zur Umsetzung des Projektes, das vom Bund für eine finanzielle Förderung ausgesucht wurde, soll eine Betreibergesellschaft gegründet werden, der neben dem Kreis Düren und der Siemens AG noch RWE und der Industriegasespezialist Messer Group angehören sollen. Diese Gesellschaft ist für das gesamte Projekt verantwortlich und tritt als Bauherrin auf.
Für Tim Evison, Senior Vice President Clean Hydrogen bei Messer Group, ist „das Projekt genau auf die Bedürfnisse des Kreises Düren zugeschnitten“. Sein Unternehmen freue sich, nun „unsere Kompetenz für die Logistik einbringen zu können“. Jens Rochol, Projekt Manager Hydrogen bei RWE Generation, spannte den Bogen zum Strukturwandel im Rheinischen Revier, der sich aus dem absehbaren Ende des Braunkohleabbaus ergibt. „Wir wollen nicht nur abschalten, sondern auch anschalten“, betonte Rochol und fasste stellvertretend für alle beteiligten Akteure zusammen, dass es Ziel aller Partner sei, einen wirtschaftlichen Betrieb der Produktionsstätte sicherzustellen.
Der Kreis Düren wird den klimaneutralen, grünen Wasserstoff für seine eigenen Bedarfe nutzen. Derzeit wird der Öffentliche Personen-Nahverkehr auf Elektromobilität umgestellt: Der Kauf von fünf Wasserstoffbussen ist ausgeschrieben, außerdem wird der Kreis zum nächstmöglichem Termin vier Wasserstoff-Züge auf der Rurtalbahnstrecke einsetzen. Fünf Wasserstoff-Tankstellen sind im Kreis geplant. Eine davon wird noch in diesem Jahr im Gewerbegebiet „Im großen Tal“ errichtet. Der am Brainergy Park produzierte grüne Wasserstoff wird aber auch zur weiteren Verwendung in der Industrie oder beispielsweise für Speditionen angeboten.
Landrat Spelthahn betonte:
Wasserstofftechnologie ist die Zukunft. Wir kommen damit unserem Ziel, im Kreis Düren bis 2035 klimaneutral zu sein, ein erhebliches Stück näher. Heute ist uns der Durchbruch gelungen.“
Baubeginn für die Produktionsanlagen ist – nach Abschluss der Planungsphase – noch in diesem Jahr; Fertigstellung dann 2022.
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Endlich mal ein Lichtblick in der nicht zielführenden Hype um die Lithiumbatterie. Letztere ist schlichtweg zu schwer und in ihrer Produktion alles andere als umweltfreundlich und nachhaltig. Die Zukunft gehört der Brennstoffzelle, möglichst befeuert vom Fusionsreaktor, aber erzähl das mal einem Politiker oder Lobbyisten. Deutsche Energiepolitik? Für mich seit Jahren das Kotzmittel Nummer 1, meint einer der vielen Ingenieure, die ja überhaupt keine Ahnung haben.
Liebe Redaktion, können Sie bitte einmal eine Recherche veröffentlichen, mit wieviel Euro dieses Dürener Wasserstoffzentrum subventioniert wird.
Oder soll das wieder mal der Steuerzahler bezahlen. Oder werden die Strompreise
wieder einmal steigen.
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