Nideggen: Die Sitzung des Bau-Ausschusses begann für die interessierten Bürger auf der Straße. Hatte der Ausschuss doch den nichtöffentlichen Teil der Beratungen zu Beginn der Sitzung terminiert. Damit war für alle Nicht-Ratsmitglieder „Warten vor verschlossener Türe“ angesagt.
Im Bauausschuss und ohne Öffentlichkeit wurde über die Konsequenzen aus der Kreuzauer Baugenehmigung für den Windpark Lausbusch beraten. Kreuzau hatte für die Errichtung von fünf 175 Meter hohen Windrädern vor dem historischen Nideggener Stadtpanorama grünes Licht gegeben und den Bauantrag beschlossen. Sollte die bis zu dieser Sitzung bestehende Mehrheitsverteilung aufrecht bleiben, ist hier wohl davon auszugehen, dass die Stadt nun den Klageweg gegenüber Kreuzau beschreiten wird.
Das meiste öffentlich Interesse bestand allerdings an der Beschlussvorlage „Errichtung eines Kletterwalds im Bereich Eschauel, Schmidt“
Hier lautete der Beschlussvorschlag von Verwaltung und Bürgermeister, das Planverfahren zum Kletterwald an dieser Stelle nicht weiterzuführen, da es in Schmidt alternative Standort-Angebote gäbe, die weniger konfliktbelastet wären.
In der folgenden Diskussion war man bei den sechs Vertretern von CDU, MfN und Unabhängigen der Meinung, am Standort Eschauel sei ein Kletterwald als touristischer Anziehungspunkt für die Stadt zu werten. Genau gegenteilig argumentierten die drei Ausschussvertreter von Rot, Grün und Gelb. Hier spricht man von einer zusätzlichen Belastung für Natur und Anlieger im Bereich Eschauel und verweist auf besser geeignete Standorte. Auch der Naturschutzbeirat des Kreises habe sich schließlich gegen das Projekt Kletterwald gestellt.
Für die genehmigende Untere Landschaftsbehörde beim Kreis kann eine Baugenehmigung nur mit Zustimmung des Naturschutzbeirates erfolgen, wie Walter Weinberger vom Amt für Kreis-Entwicklung und Tourismus ausführte. Ob eine solche zustandekommt, sei nach den letzten Stellungnahmen eher fraglich.
Bei der folgenden Abstimmung votierten sechs Ratsmitglieder von CDU, MfN und Unabhängigen mit Mehrheit gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung und damit für eine Weiterführung des Planungsvorhabens.
Eine Überraschung gab es dann zwei Tage später: Die Sitzung muss am kommenden Dienstag um 19.00 Uhr aus formalen Gründen wiederholt werden. Ein stellvertretendes Mitglied der CDU-Fraktion hatte in der Sitzung mit abgestimmt, war aber nicht als Mitglied des Bauausschusses nominiert. Wegen dieses Verfahrensfehlers ist das Beratungsergebnis und die Abstimmung ungültig. Also auf ein Neues.
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