Nideggen: Durch eine Bürgeranfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz ist ein interner Briefwechsel zwischen zwei Abteilungen der Bezirksregierung Köln an die Öffentlichkeit gelangt. Inhalt des Schreibens ist eine kritische Stellungnahme der für die Beurteilung des Projektes „Kletterwald Eschauel“ zuständigen Abteilung 51 für den Bereich Natur und Landschaftsschutz. Der Referent kritisiert, dass für die Errichtung eines Kletterwaldes Veränderungen im Wald-Bestand nötig seien. Auch das vorgelegte Schallgutachten lasse eine sogenannte „ruhige Erholung“ in diesem Bereich voraussichtlich nicht mehr zu.
„Insgesamt seien im nördliche Bereich der Planung deutlich wahrnehmbare Veränderungen am Waldbestand zu erwarten, die die Funktion als Brut und Nahrungsraum für Tiere sowie die stille Erholung der Menschen merklich einschränken.“
Für den südlichen Bereich besteht nur eine Widmung als Landschaftsschutzgebiet, damit wäre hier die Planung nicht grundsätzlich auszuschließen.
Grundsätzlich wird in der Stellungnahme die zu erwartende Schallausbreitung und die damit deutliche Lärmwahrnehmung während der Betriebszeiten, auch über den See und bis in die Randbereiche des Nationalparks kritisiert. Ebenso wird ein weiterer Raumbedarf im Laufe eines langjährigen Betriebs durch weitere Gebäude, Toiletten und Parkplätze erwartet. Ein solcher ausgeweiteter Freizeitbereich an diesem Standort entlang der Talsperre und gegenüber des Nationalparks wird aus Sicht des Sachbearbeiters nicht befürwortet.
Ob diese, für das Kletterwaldprojekt negative Stellungnahme aus dem Mai vergangenen Jahres, Auswirkungen auf die weitere Kletterwald-Planung und eine eventuelle Genehmigung durch die Bezirksregierung hat, ist zurzeit nicht bekannt.
- 01.06.2018: Kletterwald Eschauel vor dem Aus?
- 16.03.2018: Stellungnahmen und Antrag der SPD zu Eschauel
- 23.02.2018: Kletterwald Eschauel: Naturschutz-Beirat gegen neue Flächenausweisung
- 27.01.2018: Kletterwald Eschauel geht in die nächste Bürgerbeteiligung
- 19.01.2018: Ablehnung der Kletterwaldplanung: BUND und NABU sehen sich durch Bezirksregierung bestätigt
- 01.12.2017: Kletterpark Eschauel soll kleiner werden
- 22.09.2017: Bürgerinitiative „Rettet den Eschauel“ gegründet
- 14.07.2017: Nideggener Bauauschuss-Sitzung muss wiederholt werden
- 26.05.2017: Entscheidung zu Kletterpark Eschauel im Juli
- 21.04.2017: Naturschutz Beirat lehnt Kletterwald-Planung in Eschauel ab
- 25.02.2017: Der Kletterwald Eschauel bleibt weiterhin heftig umstritten
- 10.02.2017: Geplanter Kletterwald: Wirbel um die "Oase Eschauel"
- 10.02.2017: ZwEifler: Wieviel Event verträgt die Eifel?
- 23.09.2016: Bürgerinfo zum geplanten Kletterwald in Eschauel
Bisher 3 Kommentare
Kommentar schreiben
Man wird sehen wie es kommt. In der MfN Beilage im aktuellen Rundblick wird wieder über die Gegener des Kletterwald-Standortes Eschauel abgelästert. Mal eine offene Frage: was sind für die MfN eigentlich Nideggener Bürger, die eine andere Sicht der Dinge haben als die MfN bzw. Herr Fritsch selbst? Eine, fast beleidigende Bezeichnung der Eschauel Anlieger ( Anwohner, Vereine ) als „Eschauel-Besitzer“ die sich formieren und ihren Eschauel verteidigen ist schon merkwürdig für eine Partei die über sich selbst sagt: „Wir vertreten die Interessen aller Menschen in Nideggen“. Scheinbar ist Herrn Fritsch und den MfN ein einzelner (Klein-) Investor (dessen Gewerbesteuer u.U. nicht mal in Nideggen landet, da der Firmensitz Kreuzau ist) so wichtig, dass man – selbst polemisch – einen erheblichen Teil Nidegener Bürger und ihrer Gäste so kennzeichnet und als „lautstarke und agressive Polemisierer“ brandmarkt. Insgesamt, auch bei den anderen Themen, ist die Wortwahl in den MfN Info’s genau so!
Teil 2:
Bei aller kontroversen Auseinandersetzung kann man Anstand wahren und Bürger über die Standpunkte der Partei informieren, statt marktschreierisch andersdenkende Bürger oder Ratsmitglieder zu brandmarken! Wie stehts in der MfN Info: „lautstark und aggressiv polemisieren“ …
Auch als Bürgermeister muss man wohl starke Nerven haben um über längere Zeit die ständigen Angriffe ertragen zu können. Man muss sich fragen, wieso klappt das eigentlich in den Nachbargemeinden um soviel besser mit den Räten?
Die Stellungnahme des Dezernats für Natur und Landschaftsschutz der Bezirksregierung Köln stammt vom Mai 2017.
Bekannt und schriftlich zugänglich wurde sie aber erst jetzt im Dezember 2017 und zwar auf Grund einer Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz.Ein Gesetz, das seit 2006 in Deutschland gilt und die Informationsquellen- und Beteiligungsrechte der BürgerInnen stärken soll.
Auch wenn die beteiligten Dezernate der Bezirksregierung im Genehmigungsverfahren unterschiedliche Positionen vertreten sollten, ist es dennoch unumgänglich die unterschiedlichen Argumente nachvollziehen und bewerten zu können.Insbesondere unumgänglich für die Entscheidungsträger vor Ort, dem Rat der Stadt Nideggen, aber auch für interessierte BürgerInnen.Dies geschah nicht.Ich frage mich, ob dies damit zusammenhängen könnte, dass in dieser Stellungnahme alle Kritikpunkte bestätigt werden, die die Gegner eines Kletterwaldes seit 2 Jahren zu Recht vortragen.Ich frage mich ,wer hatte daran Interesse?
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.