Nideggen, Schmidt: Der Naturschutz Beirat (NB) des Kreises Düren hat am 13. April über die 7. Änderung des Flächennutzungsplan der Stadt Nideggen zur Errichtung eines Kletterwalds auf der Halbinsel Eschauel im Stadtteil Schmidt beraten.
Die Mitglieder des Gremiums sind zu dem Schluss gekommen, dem Antrag zu widersprechen. Zu dieser Entscheidung waren folgende Gründe ausschlaggebend:
Die Planfläche der beabsichtigten 7. Änderung des FNP der Stadt Nideggen liegt in einem zum Schutz der Natur (BSN) ausgewiesenen und entsprechend zu erhaltenden und zu entwickelnden Bereich. Daher steht die Planung sowohl dem Erhalt der bestehenden Naturgüter als auch einer ökologisch positiven Entwicklung gemäß dem übergeordneten Ziel der Raumordnung und Landesplanung entgegen.
Im Landschaftsschutzgebiet der Halbinsel Eschauel entspricht die Anlage eines Kletterwaldes nicht den Zielen des LP 3 Kreuzau-Nideggen, insbesondere nicht einer landschaftsorientierten, umweltverträglichen Erholungsnutzung und der Erhaltung und Wiederherstellung des Biotopverbundes in räumlicher Nähe zum Nationalpark Eifel.
Die Inanspruchnahme von den, im Biotopkataster des LANUV ausgewiesenen geschützten Flächen (BK-5304-059 und BK-5304-044) steht im Widerspruch zum festgesetzten Ziel, die Laubholzbestände zu schützen, zu erhalten und zu optimieren.
Die Errichtung eines Kletterwaldes einschließlich seiner erforderlichen Infrastruktur ist nicht vereinbar mit dem Schutz des ökologisch wertvollen Lebensraumtyps Trauben-Eichenwald und daher hier unzulässig.
Die Kletterwald-Planung ist mit dem Artenschutz – insbesondere in der Fauna für Fledermäuse, Reptilien und Vögel und in der Flora für das stark gefährdete Langblättrige Waldvöglein – nicht zu vereinbaren.
Das Zusammentreffen der Schutzausweisungen von Bereichen zum Schutz der Natur (BSN), des Landschafts-Schutzgebiets (LS) und des Biotop Katasters (BK) für das Plangebiet sowie die Bedeutung für den Artenschutz lassen die Ausweisung und Inanspruchnahme der Fläche als Kletterwald nicht zu.
Unter Hinweis auf die gemeinsame Stellungnahme von BUND, NABU und AK Fledermausschutz vom 18. 02. 2017, deren inhaltlichen Begründungen sich der Naturschutz Beirat vollumfänglich anschließt, auf den Aktenvermerk der Beratung des NB vom 14. 07. 2016 und auf die Stellungnahme des Eifelvereins – Ortsgruppe Schmidt – vom 10. 02. 2017 kann die 7. Änderung des FNP der Stadt Nideggen: ‚Kletterwald auf der Halbinsel Eschauel im Stadtteil Schmidt‘ aus Naturschutzgründen keine Zustimmung finden.
Soweit die Stellungnahme des Beirats an die Untere Naturschutz Behörde beim Kreis Düren.
- 01.06.2018: Kletterwald Eschauel vor dem Aus?
- 16.03.2018: Stellungnahmen und Antrag der SPD zu Eschauel
- 23.02.2018: Kletterwald Eschauel: Naturschutz-Beirat gegen neue Flächenausweisung
- 27.01.2018: Kletterwald Eschauel geht in die nächste Bürgerbeteiligung
- 19.01.2018: Ablehnung der Kletterwaldplanung: BUND und NABU sehen sich durch Bezirksregierung bestätigt
- 12.01.2018: Wackelt der Kletterwald?
- 01.12.2017: Kletterpark Eschauel soll kleiner werden
- 22.09.2017: Bürgerinitiative „Rettet den Eschauel“ gegründet
- 14.07.2017: Nideggener Bauauschuss-Sitzung muss wiederholt werden
- 26.05.2017: Entscheidung zu Kletterpark Eschauel im Juli
- 25.02.2017: Der Kletterwald Eschauel bleibt weiterhin heftig umstritten
- 10.02.2017: Geplanter Kletterwald: Wirbel um die "Oase Eschauel"
- 10.02.2017: ZwEifler: Wieviel Event verträgt die Eifel?
- 23.09.2016: Bürgerinfo zum geplanten Kletterwald in Eschauel
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