Eifel: Den nächtlichen Sternenhimmel mit funkelnden Himmelskörpern zu erleben, ist für viele Menschen ein besonderes Erlebnis, das nur noch an wenigen Orten in Deutschland möglich ist. Eine dieser Regionen ist der Nationalpark Eifel. Seit 2010 setzt sich eine Initiative mit Erfolg für den Schutz des Nachthimmels und den Erhalt der natürlichen Nachtlandschaft ein. 2014 folgte die vorläufige Auszeichnung zum ersten „International Dark Sky Park“ in Deutschland.
Nun darf sich diese Initiative über die endgültige Anerkennung als „Internationaler Sternenpark Nationalpark Eifel“ freuen. Auf dem Gelände der Sternwarte der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ im Nationalpark Eifel überreichte Dr. Andreas Hänel, höchster Repräsentant der International Dark Sky Association (IDA) in Deutschland, Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und dem Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel, Dr. Michael Röös, die Anerkennungsurkunde. Die Auszeichnung zu einem Schutzgebiet der International Dark Sky Association (IDA) ist ein Prädikat, mit dem weltweit wenige Regionen für sich werben können, in Deutschland sind es nur vier. Für den Nationalpark Eifel, der dieses Jahr 15 Jahre alt geworden ist, ist diese Anerkennung ein schönes „Geburtstagsgeschenk“.
„Selten bietet ein Thema derart viele win-win-Situationen“, freute sich Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bei der Übergabe der Urkunde. Sie betonte den vielseitigen Nutzen, den der Schutz des nächtlichen Sternenhimmels mit sich bringt:
Dunkle Nächte wirken positiv auf die Gesundheit, schonen Ressourcen und dienen damit dem Klimaschutz. Für viele nachtaktive Tierarten, vor allen Dingen für Insekten ist die Dunkelheit wichtig. Künstliches Licht in der Nacht kann für sie eine ernste Bedrohung sein.“
Für Nordrhein-Westfalen sei die Anerkennung des Nationalparks Eifel als einziger Sternenpark in der gesamten westlichen Hälfte Deutschland eine herausragende Ehrung. „Die endgültige Anerkennung des Nationalparks Eifel als Sternenpark trägt dazu bei, das Profil unseres Landes auch als Naturdestination zu schärfen“, resümierte die Landesumweltministerin.
Die Initiative geht auf den Astronomen und Beleuchtungsberater Harald Bardenhagen aus Köln zurück, der es geschafft hat, die Region vom Wert des Sternenhimmels zu überzeugen. Zunächst fand Bardenhagen in der Verwaltung des Nationalparks Eifel, in der Kreisverwaltung Euskirchen, den Nationalparkstädten Schleiden und Heimbach sowie bei den Verantwortlichen für die Liegenschaft Vogelsang engagierte Mitstreiter.
Bis zur endgültigen Anerkennung als Dark Sky Park waren jedoch noch weitere Anstrengungen auf unterschiedlichsten Ebenen notwendig. Sei es bei der Gestaltung von Außenbeleuchtungen zur Reduzierung des künstlichen Lichts im Nationalpark und den direkt umliegenden Ortschaften oder in der Entwicklung von touristischen Angeboten zur Sternenbeobachtung für die breite Öffentlichkeit. Auch der Naturpark Nordeifel, in den der Nationalpark Eifel eingebettet ist, hat sich intensiv in diesen Prozess eingebracht.
Dr. Michael Röös, Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel, dankte Bardenhagen für sein Engagement gegen Lichtverschmutzung und seinen Einsatz für einen ‚ungetrübten‘ , klaren Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel.
Mit der endgültigen Anerkennung des Nationalparks Eifel zum Internationalen Sternenpark haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht.“
Dieses Alleinstellungsmerkmal werde man gemeinsam deutlich ausbauen, freute sich auch Manfred Poth, Vorsitzender des Naturpark Nordeifel. Mit dem innovativen Projektantrag „Unterm Sternenzelt – Eifel bei Nacht“ konnte sich der Naturpark im „Naturparkwettbewerb.2021.NRW“ des Umweltministeriums NRW durchsetzen und belegte, erstmals in seiner Geschichte, den ersten Platz.
Mit den damit verbundenen 400.000 Euro Fördermitteln wird der Schutz der Dunkelheit durch Öffentlichkeitsarbeit, durch Bildungsangebote einer nachhaltigen Entwicklung und touristische Infrastrukturprojekte in der Eifel eine deutliche Weiterentwicklung erfahren“,
erläuterte Poth. Über 40 Projektpartner, unter anderem die Nationalparkverwaltung Eifel, wollen sich an der Realisierung beteiligen.
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