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Ein neues altes Konzept: Bäume speichern CO2. [Foto: C. Rapp-Lange]

Ein neues CO2-Konzept: Lieber Wälder als Windräder

Umland: Der Bundestag beschloss am Donnerstag mit Stimmen der Koalition und der Grünen eine Abgabe auf den Treibhausgas-Ausstoß von Brennstoffen von 25 Euro pro Tonne CO2, ab 1. Januar 2021. Diese wirkt wie eine Steuer und soll in Abstufungen bis 2025 zunächst auf 55 Euro klettern.

An dieser Abgabe gibt es Kritik von Natur- und Umweltschützern, Wirtschafts- und Energiefachleuten, sowie den Sprechern von über 1.000 Bürgerinitiativen gegen den weiteren Ausbau von Windanlagen. Im September haben sie sich in Berlin getroffen und ein neues, wirkungsvolles und kostengünstiges Konzept zur CO2-Reduzierung vorgestellt:

Durch ihre jetzige Klima- und Energiepolitik richte die Bundesregierung einen ökologisch und ökonomisch beispiellosen Schaden an. Mit den weltweit höchsten Stromkosten, absehbaren Lücken in der Stromversorgung und immer höheren CO2-Abgaben belaste die Regierung die Bürger immer stärker und vernichte zahllose Arbeitsplätze, indem sie wesentliche Teile der Industrie ins Ausland vertreibe. Zugleich werde mit der geplanten Vervielfachung der Windanlagen die Zerstörung von Natur und Landschaft hemmungslos vorangetrieben. Dabei könne man anthropogenes CO2 in großem Umfang ökologisch wirkungsvoll und kostengünstig reduzieren: Durch zusätzliche Wälder im In- und Ausland.

Weniger als 10% der weltweit zur Verfügung stehenden Flächen für Aufforstungen genügen, um die gesamten CO2-Emissionen Deutschlands zu kompensieren“,

so der Vorsitzende des Energievernunft Mitteldeutschland e.V., der Biologe Dr. Uwe Schrader. Und der frühere Umweltsenator von Hamburg, Professor Dr. Fritz Vahrenholt, ergänzt:

Während die CO2-Emissionen in Deutschland zurückgehen, steigen sie weltweit ungebrochen. Wälder statt Windkraft weltweit zu finanzieren, ist eine ökologisch und ökonomisch vernünftige Antwort. Mit Windkraft Wälder in Deutschland zu zerstören, ist dagegen verheerend!“

Der Sprecher von Vernunftkraft e.V., einem Zusammenschluß von über 1.000 Bürgerinitiativen gegen den weiteren Windausbau, Dr. Ing. Detlef Ahlborn, betonte, dass  die Klima- und Energiepolitik der Bundesregierung schon lange gescheitert sei: An den Gesetzen der Physik, an den Gesetzen der Ökonomie und an den Gesetzen der mathematischen Statistik. Wenn die Pläne der Bundesregierung zur Energiewende umgesetzt würden, müsse rein rechnerisch quer durch Deutschland alle zwei Kilometer ein Windrad errichtet werden. Dass Windräder auch ökologisch höchst problematisch sind, erläutert der Energiewissenschaftler Dipl. Ing. Frank Hennig:

Die öffentliche Darstellung, Windkraftanlagen seien emissionsfrei, entspricht nicht den Tatsachen. Denn Herstellung und Entsorgung sowie die Lärm- und Mikroplastik-Emissionen müssen auch betrachtet werden. Zudem lassen Windkraftanlagen Böden austrocknen und verändern regionales Wetter und Klima“.

Scharfe Kritik an den Plänen der Bundesregierung übt auch der frühere Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Dr. Horst Rehberger. Sie habe eine dramatische De-Industrialisierung eingeleitet. Preiswerte und sichere Energie sei für eine wettbewerbsfähige Industrie unverzichtbar. Nachdem die Energieversorgung immer teurer werde, seien viele Unternehmen genötigt, in Länder abzuwandern, die dank Kohle und Kernenergie wettbewerbsfähige Produktionen ermöglichen.

Insbesondere in den Braunkohle-Regionen und den Hochburgen der Automobilindustrie müssen wir mit stark wachsender Armut rechnen“,

so Rehberger. Einmütig fordern die Initiatoren des Konzepts „Lieber Wälder als Windräder“ die Schaffung eines auch nach dem Pariser Klimaschutz-Abkommen zulässigen CO2-Wälder-Kompensationssystems. Danach wird in das CO2-Emissionshandelssystem und das nationale CO2-Abgabensystem die Option einer Treibhausgaskompensation durch zusätzliche Bäume/Wälder aufgenommen. Die für CO2-Emissionen zu zahlenden Abgaben fließen dann in konkrete Aufforstungen im In- und Ausland. Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) setzt das Wälder-Kompensationssystem um. Sie erfasst geeignete Flächen im In- und Ausland, schließt Verträge mit den Grundstückseigentümern und finanziert die Aufforstungen mit den Einnahmen aus dem CO2-Wälder-Kompensationssystem.

„Mit diesem Konzept sind zehn Euro ausreichend, um über Baumpflanzungen eine Tonne CO2 zu kompensieren“, stellt Schrader fest.

In Schreiben an Bundeskanzlerin Merkel und die Bundesminister für Wirtschaft und Umwelt, sowie die Vorsitzenden aller Bundestagsfraktionen fordern die Initiatoren des CO2-Wälder-Kompensationssystems, endlich Klimaschutz mit der Natur und nicht gegen sie zu realisieren.

Professor Fritz Vahrenholt hat auf seinem Blog kaltesonne.de die statistischen Fakten zu dem Konzept beschrieben:

Lieber Wälder als Windräder beschreibt, wie man kostengünstiger und ohne Sinkflug der Industrie die Pariser Klimaziele erreichen und sogar überbieten kann. Kern der Idee ist der Ansatz, deutliche CO2-Minderungen durch globale Aufforstungen zu erreichen, was nach dem Pariser Klimaschutzabkommen möglich und am Ende billiger und sicherer ist, als die jetzige Energieinfrastruktur zu zerstören und durch den exzessiven Ausbau instabiler „Erneuerbarer“ ersetzen zu wollen.

Ein Hektar Wald speichert 10 Tonnen CO2 pro Jahr. Wissenschaftler der ETH Zürich haben ermittelt, dass weltweit ein Aufforstungspotential von 900 Millionen Hektar vorhanden ist. Eine Billion Bäume würden den weltweiten Zuwachs an CO2 in der Luft halbieren.

Ein Anteil von 75 Millionen Hektar der weltweit 900 Millionen Hektar reicht, um das CO2 aus Deutschland aufzunehmen. Das ist aber gar nicht erforderlich, da ohnehin die Hälfte des CO2 heute schon von Pflanzen und Ozeanen aufgenommen wird. Das Entscheidende ist die Kostenrechnung: Ein Baum speichert ca. 500 kg CO2 in seiner Lebenszeit. Geht man von durchschnittlichen Pflanzkosten eines Baumes von 5 € aus, so kann man mit 10 €  1 Tonne CO2 binden. Die Kosten zur Vermeidung von CO2 sind also 10 € pro Tonne CO2.

Die heutigen Zertifikatspreise für CO2 aus Industrieanlagen liegen bei 25 € pro Tonne. Das neue Gesetz über den „nationalen Zertifikate-Handel für Brennstoffemissionen“, geplant ab 1. Januar 2021 (verabschiedet im Bundestag am 8. Oktober 2020, die Red.), verlangt 25 €/t CO2 von jedem Bürger und jedem Gewerbebetrieb bei der Benutzung von Kraftstoffen, aber auch bei Öl und Gas für Heizungen. Ab 2022 wird die Abgabe 30 € betragen und dann jährlich bis 2025 auf 55 € ansteigen. Ab 2026 soll sie dann zwischen 55 und 65 €/t CO2 liegen. […]  So kommen jährlich  schon im Jahr 2021 10 Milliarden € zusammen.

Mit einem Betrag in dieser Höhe wird dann aus dem Bundeshaushalt ein Teil der aus dem Ruder gelaufen EEG-Umlage für Windkraft-und Solaranlagen finanziert. Der CO2-Minderungseffekt dieser Umfinanzierung : Null. Aber dieses Geld würde reichen, um sämtliche Emissionen Deutschlands durch Aufforstung aufzufangen. CO2-Minderungseffekt : 100 %!

 

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9.10.2020PolitikUmland0 Kommentare cpm

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