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Marion Winkel-Wergen lässt sich von der Natur inspirieren. [Fotos: bwp]

Natur als Vorbild: Die Keramikerin Marion Winkel-Wergen

Heimbach, Hasenfeld: Im Regal steht ein silberner Minibackofen und an der weißen Arbeitsplatte ist eine chromblitzende Nudelmaschine festgeschraubt. Nein, die Rede ist nicht von einer perfekt eingerichteten Single-Küche, sondern vom Schmuck-Atelier der Künstlerin Marion Winkel-Wergen. Hier, im lichtdurchfluteten Raum ihres Hasenfelder Hauses, entstehen individuelle Schmuckstücke. In allen erdenklichen Farbverläufen und Marmorierungen. Ausgangsmaterial ist Polymer-Clay, eine knet- und modellierbare Masse, die erst im Backofen bei gut 100 Grad aushärtet.

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Aus Ton kreiert Marion Winkel-Wergen eigenwillige, filigrane Objekte.

Bereits ihr halbes Leben hat sich Marion Winkel-Wergen dem Ton verschrieben, formt urige Garten-Dekorationen und filigrane Gebilde, die an das zarte Netzwerk von Korallen erinnern. Beim Schnorcheln in der Karibik entdeckte sie diese Wunderwerke der Natur und setzte alles daran, solche Strukturen mit einem speziellen Ton, der mit Papierfasern verstärkt und somit extrem geschmeidig ist, nachmodellieren zu können. Für ihre innovativen Ideen im Umgang mit Ton bekam sie 2008 den Publikumspreis beim berühmten Raerener Töpfermarkt und seit Jahren arbeitet sie als Dozentin der Internationalen Kunstakademie.

Nun kam das neue „Versuchsfeld“ Schmuck hinzu. Für ein selbst genähtes Kleid suchte Marion Winkel-Wergen individuellen, farblich passenden Schmuck und fing an, mit einer Knetmasse zu experimentieren. Die Farbgebung für die handgefertigten Schmuckstücke entlehnt sie der Natur. So erinnern manche Armbänder an die schillernde Innenseite von Muscheln, andere Perlen oder Plättchen gleichen Blütenkelchen oder buntem Herbstlaub. Und in manchen Ketten sind glitzernde Köder eingegliedert, mit denen Angler auf Fang nach Forellen gehen. Ein absolut ungewöhnlicher Blickfang.

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Scheibchen für Scheibchen entsteht farbenfroher Schmuck. Jedes Teil ein ungewöhnliches Unikat. [Foto: privat]

Durch Kneten und Walzen, Mengen und Modellieren entstehen aus dem bunten Rohmaterial, das Marion Winkel-Wergen teilweise aus Amerika kommen lässt, aparte Unikate. Genau wie die venezianischen Glasbläser setzt sie viele verschieden bunte Farbstränge nebeneinander, bis ein „Millefiori“-Effekt entsteht. Scheibchenweise abgeschnitten gibt die Polymer-Rolle dann das innenliegende Motiv frei – egal, ob Blume oder Schmetterling. Bei der Kaleidoskop-Technik scheinen sich die Farbnuancen ins Unendliche zu spiegeln.

Die verwendete Masse erinnert an vertrautes Knetgummi aus alten Kindheitstagen. Um filigrane Muster und Motive herstellen zu können, werden die einzelnen Elemente teilweise hauchdünn ausgewalzt. „Deshalb die Nudelmaschine“, erklärt Marion Winkel-Wergen schmunzelnd. „Aber nur auf Schmuck verlegen, klappt irgendwie nicht“, räumt die Keramikerin ein, denn sobald sie wieder den geschmeidigen Ton in ihren Händen formt, vergisst sie Zeit und Raum. Sie nennt es das „Ich bin dann mal weg“-Gefühl. Jene Phase, in der vier oder fünf Stunden lang selbstvergessen neue Plastiken entstehen. Trotzdem hat sie sich aus gesundheitlichen Gründen ein Limit gesetzt. „Solange der Brennofen noch läuft, mache ich mit Ton weiter. Wenn aber eine der Heizspiralen kaputt geht, höre ich endgültig auf“, formuliert sie ihre Maxime. Die Mitglieder der Heimbacher Jungen Alten, für die sie kostenlose Töpferkurse anbietet, hoffen jetzt natürlich, dass der alte Brennofen noch viele Jahre durchhält…

Einige der Keramik- und Schmuckarbeiten von Marion Winkel-Wergen sind im Rahmen des Heimbacher Stadtfestes am 31. Mai im ehemaligen Friseur-Salon Lennartz zu sehen. Details zu ihren künstlerischen Aktivitäten finden sich unter www.mwwtonart.de oder www.kunstakademie-heimbach.de.

29.5.2015KulturHeimbach, Hasenfeld0 Kommentare bwp

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