Blankenheim: Gegen die vom örtlichen Energieversorger Energie Nordeifel (ENE) geplanten vier Riesen-Windräder auf einer Fläche zwischen den Ortsteilen Rohr, Reetz und Mülheim gibt es anhaltenden Widerstand bei den Anwohnern. Bereits bei einer ersten Anhörung im September 2017 hatten die Bürger über 1.000 Unterschriften gegen die Pläne des Projektierers KEVER gesammelt und bei der Genehmigungsbehörde im Euskirchener Kreishaus deponiert.
Der Kreis hatte versprochen, die Einwendungen gewissenhaft zu prüfen. Im Ergebnis hat der Bürgerwille jedoch an den Plänen des Energieversorgers wenig geändert. Die KEVER plant weiterhin die „höchsten Windräder der Eifel“. 230 Meter hoch sollen die vier Windmonster in der artenreichen und sensiblen Region nun werden. Wertverluste der Grundstücke und Häuser in den drei betroffenen Gemeinden, die Gefahren für die touristische Attraktivität der Ferienregion, die sich dem sanften Tourismus verschrieben hat, und Bedenken der Bewohner wegen der gesundheitlichen Beeinträchtigung durch Lärm und Infraschall, hatten keine Auswirkungen auf die Genehmigungsbehörde.
Nun steht der Genehmigungsantrag des Projektierers zur Bürgerbeteiligung an. Auch dass die Gemeinde Blankenheim im gültigen Flächennutzungsplan für das Gelände eine Bebauungshöhe von 75 Metern für Windanlagen festgelegt hat, stört die Genehmigungsbehörde wenig.
Bürger und Naturschutzorganisationen sind sauer und fühlen sich von Bürgermeister, Gemeinderat und Kreis im Stich gelassen. Bis zum Ende der Einwendungsfrist gegen das Windprojekt, Mitte März, wurden erneut über 500 Unterschriften von den Anwohnern gegen die ENE-Pläne gesammelt. Die Bürger fragen sich, was weitere Windanlagen noch bringen sollen, wird doch bereits heute und immer öfter der überschüssige und nicht speicherbare Stromertrag aus deutschen Windanlagen kostenpflichtig und zu Lasten der Stromkunden in die Nachbarländer entsorgt.
„Dafür unsere kostbare Natur zu opfern macht keinen Sinn und ist eine unnütze Verschwendung unserer Strombeiträge“, ist der Missmut bei den Betroffenen groß. Erste Stimmen, den Stromversorger zu boykottieren, werden laut.
Auch der NABU hat sich in einer 91-seitigen Expertise mit dem Genehmigungsantrag der KEVER auseinandergesetzt. Er misstraut den Gutachten des Projektierers – besonders bei den Bewegungsanalysen von Schwarzstorch, Rotmilan, sowie Fledermäusen und fordert eine fachlich einwandfreie Raumnutzungsanalyse unter Aufsicht der Unteren Naturschutzbehörde oder eines anerkannten Naturschutzverbandes.
Die Anhörung zu den eingereichten Einwendungen findet am 21. Mai bei der Kreisbehörde statt.
Bei EIFELON zum THEMA:
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