Hürtgenwald, Kleinhau: Der Rat der Gemeinde Hürtgenwald hat am 12. Mai mit den Stimmen von CDU und SPD für die Ausweisung weiterer Windkonzentrationszonen am Ochsenauel und bei Raffelsbrand votiert. Gegen diese 9. Änderung des Bebauungsplans stimmten die GRÜNEN und die FDP. Ein Ratsmitglied nahm an der Abstimmung nicht teil, da er sich selbst für „befangen“ erklärte.
Solche Skrupel hatte Bürgermeister Axel Buch nicht, als er in der Gemeinderatssitzung mit den Gemeinderäten für die Ausweisung der neuen Windkonzentrationszonen stimmte. Als Mitglied – und bis vor zwei Jahren Vorstand der „Bürgerenergie Hürtgenwald e.G.“ – ist Bürgermeister Buch an der Genossenschaft für erneuerbare Energieprojekte in der Gemeinde beteiligt, würde also von einer weiteren, möglichen Beteiligung der Genossenschaft an den Windprojekten der Kommune profitieren.
Zusätzlich will die Gemeinde Hürtgenwald die drei möglichen Windradstandorte in der Konzentrationszone am Ochsenauel selbst vermarkten und hat dafür 2015 mehrere Gesellschaften gegründet, bei denen neben dem Eigentümer der Entwicklungsfirma auch Bürgermeister Buch die Geschäftsführung innehat. „Insofern wäre eine Stimmenthaltung des Bürgermeisters an dieser Stelle wohl angebrachter gewesen“, so ein Zuhörer nach der Abstimmung.
Die ungelösten Fragen um die zu geringen Abstände der geplanten Windräder zu den Anlagen des NRW-Erdbebenalarmsystems in Großhau und an der Kalltalsperre sollen in den folgenden Genehmigungsphasen mit der Aufstellung der Bebauungspläne für die beiden Windparks geklärt werden.
Siehe auch: https://sdnetrim.kdvz-frechen.de/rim4220/vorgang/?__=LfyIfvCWq8SpBQj0MjyGawLXw8Ut4Si2Se5GJ
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