Eifel: Wie bereits nach ihrem Brief an den Kanzlerkandidaten Martin Schulz angekündigt, hat die Arbeitsgemeinschaft Windenergie (AGW) nun der Kanzlerin ihre kritischen Fragen zum weiteren Ausbau der Windenergie in den ländlichen Regionen gestellt.
Die Arbeitsgemeinschaft – ein Zusammenschluss von Bürgerinitiativen aus den Kreisen Euskirchen, Düren, der StädteRegion, der Vulkaneifel und des NABU-Euskirchen – merkt an, dass sowohl die SPD wie auch die CDU das Thema Energiewende in dem Wahlprogrammen ausspart und es dazu keinerlei Aussagen gibt, wie es in der kommenden Legislaturperiode mit der Energiewende weiter gehen soll.
Die Bürger in Eifel und Börde wollen wissen, welche Antworten die Kanzlerin und die CDU angesichts der immer weniger erreichbaren Ziele der Energiewende für die Zeit nach der Wahl im Programm haben,
so Dr. Ralf Hoffmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Windenergie.
Die Menschen in den ländlichen Regionen von Börde und Eifel sehen mit wachsender Skepsis die bisher angerichteten Eingriffe des ausufernden Windradbaues in der kleinteilig strukturierten Kulturlandschaft. Die Wälder und die Landschaftsschutzgebiete der Eifel seien zum Faustpfand einer aggressiven Expansionspolitik fragwürdiger alternativer Stromversorgung geworden.
Eine Überarbeitung der Bundesgesetzgebung zur Privilegierung von Windanlagen überall auf dem Land sei dringend geboten, um den ungebremsten Windradausbau – zum Nachteil von Mensch und Natur – einzudämmen.
Alle mehr als 27.000 in Deutschland aufgebauten Windanlagen (2016) zusammen, seien nicht in der Lage, die Stromversorgung der Bundesrepublik zu mehr als einem Prozent (!) sicher zu gewährleisten. Dass die erneuerbaren Energien, heute oder in näherer Zukunft, die deutsche Stromversorgung aufrecht erhalten könnten, ist auszuschließen. Auch ein weiterer, verstärkter Ausbau kann das Problem nicht lösen. Das ist das niederschmetternde Ergebnis einer europaweiten Studie von VGB PowerTech. (Eifelon berichtete)
Wir erwarten von Frau Merkel eine realistische und pragmatische Analyse des tatsächlichen Zustands der Energiewende – vor der Wahl – und Lösungsansätze für die Zeit nach der Wahl. Wir fordern von einer Kanzlerin, mit einschlägiger wissenschaftlicher Vorbildung, eine Stellungnahme zum Stand der Entwicklung anhand der vorliegenden physikalisch-technischen Fakten.
Tatsache ist, dass die deutsche Energiewende an den technischen, physikalischen und meteorologischen Gegebenheiten scheitert. Das sieht auch der Sachverständigenrat der deutschen Wirtschaft in seiner Zwischenbilanz zur Energiewende nicht anders und fordert von der Bundesregierung ein Umsteuern in der Klimapolitik.
Eine Politik, die sich den Umsetzungs-Problemen der Energiewende verschließe, belaste die Bürger, produziere immer höhere Kosten für die Subventionen von Wind und Solar, ohne damit in irgendeiner Weise zu einer deutschen CO2-Minderung beizutragen, so die Arbeitsgemeinschaft.
Die AGW erwartet von der Kanzlerin „keinen weiteren Alarmismus eines Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung oder unrealistische Zielvorgaben des Thinktanks AGORA, in dem sich Geisteswissenschaftler in unhaltbaren zeitlichen Prognosen für Ziele in Erneuerbaren Energien ergehen“, formuliert die AGW in ihrer Presseaussendung.
Die Wähler wollen ehrlich informiert werden. Das Thema schweigend auszusitzen, fördere nicht das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit der aktuellen Energiewendepolitik der Kanzlerin, so die AG Windenergie in ihrem Offenen Brief.
Der Brief an die Kanzlerin zum nachlesen
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