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Windräder in Enzen würden das Stadtbild verändern. [Foto: cpm]

Windkonzentrationszone Zülpich-Enzen erneut im Abstimmungsverfahren

Zülpich: Am Dienstag, dem 20. September, findet um 18.00 Uhr in der Zülpicher Martinskirche eine Sitzung des Ratsausschusses für Stadtentwicklung, Tourismus und Demografie statt: Wichtiger Tagesordnungspunkt der Beratung ist die „20. Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) der Stadt Zülpich“. Es geht um die erneute Offenlage des FNP und die Beschlussfassung über die im Rahmen der Offenlage eingegangenen Anregungen und Kritikpunkte zu der Ausweisung einer neuen Windkonzentrationszone in Zülpich-Enzen. Die Zone 1 in Enzen war nach einem Ausschlussverfahren als letzte von insgesamt elf Standorten im Verfahren geblieben.

Der NABU hatte gegen den Standort Bedenken angemeldet. Seien doch bereits ein Teil der ausgewiesenen Fläche als Ausgleichsmaßnahme für Eingriffe in die Natur an anderer Stelle vorgesehen, hier sollte – nach den Vorgaben – ein Laubwald gepflanzt werden. Es wäre widersinnig, zukünftige Windradstandorte als Kompensationszone vorzusehen. Wäre doch der projektierte Laubwald ein hartes Tabukriterium, damit könnten an diesem Standort keine Windräder errichtet werden. Darüber hinaus würde eine solche Planung den Vogelschutz ad absurdum führen.

Auch die Firma Energiekontor findet sich mit einem Widerspruch in der öffentlichen Beteiligung. Energiekontor hatte ursprünglich vor, in der Zone 11 bei Füssenich Windanlagen zu errichten. Die Windradfirma beanstandet, dass es eine neue Stellungnahme der Deutschen Flugsicherung zur Zone 11 gäbe. Danach könnten vier der ursprünglich sieben geplanten Windräder im Bereich der 15-Kilometerzone zum Flugsicherungsradar in Nörvenich nun doch errichtet werden. Insofern beantrage man, die Zone 11 erneut in das Verfahren hineinzunehmen.

Die Dürener Windradfirma REA kritisiert den Ausschluss der Potentialzone 3 bei Bürvenich und findet es absolut ausreichend, für 200 Meter hohe Windräder einen Abstand von 400 bis 600 Metern zur Wohnbebauung einzuhalten. Die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes zur Eifel hin wird von REA bestritten, da der Eifelblick bereits durch die Windräder von Heimbach negativ beeinflusst sei.

Die Bürgerinitiative „Menschen für Enzen“ (BI) hatte die Stadtvertreter aufgefordert, auf die Ausweisung der Fläche zu verzichten. Die BI bezeichnet den Standort als ungeeignet, da der Lärmschutz und die Gesundheitsvorsorgen ungenügend berücksichtigt seien. Bei der Natur- und Artenschutzprüfung würden zudem Verfahrensfehler vorliegen. Die geplanten Windräder beeinträchtigten das Landschaftsbild im gesamten Zülpicher Stadtgebiet, so die BI.

Die BI kritisiert in einem Brief an Bürgermeister Hürtgen das Verfahren und mutmaßt, dass der einzige Grund, eine neue Konzentrationszone in Enzen auszuweisen, darin begründet sei, dass es sich in Enzen um städtische Grundstücke handeln würde und somit die möglichen Einnahmen aus Pachterträgen in die Stadtkasse fließen würden. „Wir fordern deshalb vom Rat und Verwaltung der Stadt, aus einer verantwortlichen Gesundheitsfürsorge für die Bürgerinnen und Bürger, die Errichtung einer Windkraftkonzentrationszone (…) fallen zu lassen“, formulieren die Enzener Bürger.

Ob in der Ausschusssitzung dem Antrag der Verwaltung, die 20. Änderung des Flächennutzungsplans abzusegnen, entsprochen wird, ist offen. Schließlich hatte die Bezirksregierung in Köln den letzten Entwurf an die Stadt zurückverwiesen und einige Nachbesserungen angemahnt.

Die Unterlagen der Verwaltung zum Nachlesen: https://sdnetrim.kdvz-frechen.de/rim4530/vorgang/?__=LfyIfvCWq8SpBQj0MjyGawIWr8Ut4Si3Lh2GJ

16.9.2016PolitikZülpich0 Kommentare cpm

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