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Kreuzauer Weihnachtsbaum? [Foto: cpm]

Weihnachtswanderung zu den neuen Wahrzeichen

Kreuzau: Weihnachten das Fest des Friedens und der Versöhnung? Eine eigene Sicht auf dieses besinnliche Fest hat der Bürgermeister von Kreuzau, Ingo Eßer. Er lädt seine Ratsmitglieder am 27. Dezember zu einem besinnlichen Waldspaziergang zum Jahresausklang ein. Wie jedes Jahr sind die Vertreter des Gemeinderates von ihrem ersten Bürger eingeladen, an der bereits traditionellen Wanderung in eine romantische Region der Gemeinde Kreuzau teilzunehmen.

Mit dem Ort der Wanderung in diesem Jahr zeichnet sich Bürgermeister Eßer durch eine originelle, aber nicht unbedingt sensible Zielvorgabe für die wanderfreudigen Ratsmitglieder aus. Soll doch, durch die winterliche Landschaft, zum neuen Wahrzeichen der Gemeinde gepilgert werden: Vor den Toren Nideggens, aber noch auf Kreuzauer Gebiet und in 175 Meter hoher Pracht, ragen die ersten Türme des im Bau befindlichen Windparks Lausbusch weit über die sanften Hügel der Eifel. Dieses neue  Sympol der Gemeinde, nach vielen Hindernissen und mit hilfreicher Finanzierungsunterstützung des Kreises Düren errichtet, und gegen den erklärten Willen der Stadt Nideggen erbaut, soll also zum Ort eines winterlichen Waldspaziergangs werden?

Mindestens einem Mitglied der Kreuzauer Ratsmannschaft war dieses Wanderziel suspekt. Klagt doch die benachbarte Stadt Nideggen zurzeit in zwei Verfahren vor dem OVG Münster und dem VG Aachen gegen die Zerstörung ihrer historischen Stadtansicht durch den geplanten Riegel aus fünf Kreuzauer Windanlagen vor dem mittelalterlichen Nideggener Gemäuer.

Das Ratsmitglied (Name der Redaktion bekannt) fand dann auch in einem Offenen Brief an den „lieben Ingo“ die Wahl des Veranstaltungsortes nicht unbedingt passend.

Ausgerechnet an der Grenze zu Nideggen, das gegen Kreuzau wegen Lausbusch klagt, eine nach-weihnachtliche Feier veranstalten zu wollen, halte ich für – höflich gesagt – unsensibel!!“

Darüber hinaus, so führte das Ratsmitglied weiter aus, sei ihm beim Anblick der Propeller überhaupt nicht zum Feiern zumute: Der umweltschädliche Ausbau der Windenergie ohne Speichermöglichkeit sei genau so ein politischer Irrsinn wie der Bau von Atomkraftwerken ohne Endlagerung und der Braunkohle-Tagebau ohne Chance, die gigantischen Löcher wieder zu schließen. […]

Wenn man sich vorstellt, wie die Truppe der Ratsmitglieder unter ihrem tapferen Bürgermeister vor die Tore der gegnerischen Stadt Nideggen zieht, um die Errichtung eines höchst umstrittenen Windparks zu feiern, eventuell bei einem Umdrunk mit Glühwein zu begießen, während oben in der Burg hinter den Zinnen und dem wuchtigen Stadttor der „verhasste Gegner“ sitzt, fühlt man sich schon irgendwie an die Belagerung mittelalterlicher Städte erinnert.

Die modernen Belagerungsmaschinen werfen nicht mehr mit Steinen oder schießen mit Kanonenkugeln gegen die Stadtmauern, heute haben Belagerungsmaschinen drei Flügel und zerstören damit die touristische Qualität historischer Städte.

Ob eine solche symbolische Demonstration überhaupt und dann ausgerechnet zu Weihnachten angebracht ist, darf an dieser Stelle hinterfragt werden.

Die lange Geschichte der Nachbarschafts-Fehde um die Windräder auf EIFELON:

20.12.2019Leben, GlosseKreuzau0 Kommentare cpm

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