Kreuzau: Die Bauplanung für fünf Kreuzauer Windräder (WEA) vor dem Nideggener Stadtpanorama am Kühlenbusch hat am Dienstag in der Ratsversammlung eine Mehrheit gefunden. 30 Ratsmitglieder befürworten die so genannte „Offenlegung des Bebauungsplans Windenergieanlagen Lausbusch“. Drei Ratsmitglieder waren dagegen, einer enthielt sich der Stimme.
Damit kommt es nun zur „Öffentlichen Beteiligung“, bei der die Bürger und die Fachbehörden die Planung und die vorgelegten Gutachten einsehen und sich mit Anregungen und Kritik in das Verfahren einbringen können.
Die Unterlagen und Gutachten zum Bebauungsplan (Vorgang 58/2012 7. Ergänzung) zum Nachlesen:
https://sdnetrim.kdvz-frechen.de/rim4250/vorgang/?__=LfyIfvCWq8SpBQj0MiyHaxDZw8Vo8Xi2Re0GczCWGJ
Im Vorfeld hatte die Firma juwi auf die, von ihr ursprünglich geplanten zwei Windräder am Standort Lausbusch verzichtet. Diese Bauplätze wurden von der Firma REA GmbH aus Düren übernommen, sodass REA nun alle fünf Räder im Lausbusch errichten will. Zwei weitere Kreuzauer WEA mit 199 Metern Höhe werden zurzeit bereits im Steinkaul am Naturschutzgebiet Biesberg von der Firma Energiekontor gebaut.
Durch die Übernahme des Standortes von juwi ändert sich allerdings das Windradmodell, da REA mit einer anderen Erzeugerfirma zusammenarbeitet. Nun sollen die Maste bis zur Gondel nur noch 110 Meter (statt bisher 120 Meter) hoch werden, dafür aber die Rotoren mit einem Durchmesser von 130 Metern – wesentlich größer als die ursprünglich geplanten Durchmesser von 112 Metern – ausgestattet werden. Damit müssen neue Schall- und Schattenwurfgutachten in Auftrag gegeben werden. Die Höhe der Gesamtanlagen bleibt mit 175 Metern gleich. Durch die Änderungen bei der Windradbebauung wurde eine 2. erneute Offenlage der Bebauungsplanung nötig.
Schon die Ausweisung einer Windkonzentrationszone an dieser Stelle hatte im benachbarten Nideggen zu heftigen Protesten der Bürger und Stadtvertreter geführt, sieht man doch mit den nun geplanten Windrädern das historische Nideggener Stadtbild beeinträchtigt. Auch die Denkmalschutzbehörde in der Bezirksregierung teilte die Bedenken der Nideggener und forderte eine Höhenreduzierung der ursprünglich 200 Meter hoch geplanten Windmaschinen. Im Regionalrat wurde schließlich eine Höhenbegrenzung auf 175 Meter beschlossen und als maximal genehmigte Bauhöhe veranschlagt. Es ist nicht damit zu rechnen, dass man in Nideggen die nun angekündigte Verspargelung der Stadtansicht durch die Gemeinde Kreuzau widerspruchslos hinnehmen wird.
Auch am zweiten Kreuzauer Standort, den bereits im Bau befindlichen 200-Meter-Riesenrädern am NSG Biesberg, geht man gerichtlich gegen den Baubeschluss vor. Die Naturschutzverbände stellen sich ebenfalls gegen diesen Bauplatz unmittelbar neben einem Naturreservat und im Landschaftsschutzgebiet.
Die Räder zerschneiden optisch das Stufenländchen und zerstören den einmaligen Eifelblick. Damit demontiert man fahrlässig das touristische Kapital der Rureifel
ist man bei der örtlichen BI, der Windrad-Initiative-Rureifel (WIR), über die Genehmigungspraxis der Unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Düren entsetzt.
- 19.06.2020: Nideggen wehrt sich: Beschwerde gegen VG-Beschluss
- 31.01.2020: Windpark Lausbusch: OVG entscheidet "Bebauungsplan fehlerhaft"
- 17.01.2020: Gerichtsentscheid: Nideggens Panorama steht auf dem Spiel
- 20.12.2019: Weihnachtswanderung zu den neuen Wahrzeichen
- 29.11.2019: Nideggen beantragt sofortigen Baustopp für Windpark Lausbusch
- 11.05.2018: Gestattungsvertrag zur Wegenutzung abgelehnt
- 05.05.2018: Ein Gestattungsvertrag für ungewünschte Windradzuwegung?
- 23.03.2018: Nideggener Windradplanung vertagt
- 08.12.2017: Lausbusch im UVP-Erörterungstermin und im Kreistag
- 01.12.2017: Öffentliche Erörterung zu WEA Kreuzau-Lausbusch
- 25.08.2017: WEA Lausbusch: Umweltverträglichkeitsprüfung durch den Kreis Düren
- 07.07.2017: Entscheidungswoche in Nideggen und Kreuzau
- 21.01.2017: Mit der "Brechstange" zum Bauantrag?
- 26.08.2016: Kreis Düren fordert Umweltverträglichkeitsprüfung für Windräder im Steinkaul
- 08.07.2016: Nideggen wehrt sich: Klage gegen Kreuzau beschlossen
- 01.07.2016: Kreuzau beschließt Windkonzentrationszonen - Nideggen zieht Konsequenzen
- 11.12.2015: Regionalrat stimmt Kreuzauer Windrad-Kompromiss zu
- 27.11.2015: Kommune kontra Denkmalpfleger im Windradstreit: Regionalrat muss entscheiden
- 10.07.2015: WIR warnt vor „Verspargelung“
- 26.06.2015: Konflikt um Windräder spitzt sich zu
- 03.04.2015: Nideggen wehrt sich gegen Kreuzauer Windräder
- 13.03.2015: Demonstration gegen neue Windräder
- 17.10.2014: Gegenwind für Windanlagen
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.